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Das Pastorenmodell: Wahrheit oder Irrtum?

Wort der Woche - KW 6 | 2016

Oder anders gefragt: ist das etablierte System des Klerus und der Laien überhaupt biblisch?

Um dies zu beantworten, müssen wir im Wort Gottes nicht wirklich lange suchen. Aber zunächst ist folgendes ganz entscheidend: nämlich ob die Bibel tatsächlich das unfehlbare Wort Gottes ist oder nicht.

Wenn nicht, dann haben wir ein echtes Problem, weil dann alles gelten kann und somit der Willkür Tür und Tor geöffnet ist. Dann sind wir wie Unmündige, von jedem Wind der Lehre hin- und hergeworfen.

Eph 4,14. „‹Denn› wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch ‹ihre› Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum.“

Nur wenn wir vollkommen von der Wahrheit des Wortes Gottes überzeugt sind, haben wir eine Grundlage, an der wir uns orientieren können und die uns alle einen kann.

Nun aber zu unserer Frage bzgl. Pastorenmodell; Klerus und Laien. Wie war es denn am Anfang, was kam dann und wie ist es heute?

Am Anfang:
2.Mose 19,6. „Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israel reden sollst.“

Sehen wir das? Am Anfang gab es In Gottes Volk keine Laien und keine Priesterkaste. Jeder im Volk Gottes war Priester und König.

Dies ist übrigens die erste biblische Erwähnung des Wortes "Königreich" in Beziehung auf die göttliche Regierung und bezeichnet den Anfang des theokratischen Königreiches (Gottesherrschaft). Gott herrschte direkt über das Volk. Es gab keine „zwischengeschaltete“ Priesterkaste.

Was kam dann:
Bis das Gesetz kam, war das Haupt jeder Familie auch der Priester der Familie (1. Mose 8,20; 26,25; 31,54). Als das Gesetz vorbereitet wurde, lautete die Verheißung für Israel unter der Bedingung des vollkommenen Gehorsams, dass Israel für Gott "ein Königreich von Priestern" sein sollte (2. Mose 19,6); aber Israel verletzte das Gesetz, und Gott beschränkte das priesterliche Amt auf die Familie Aarons. Er ernannte den Stamm Levi, dass er Israel diene, und gründete also das Priestertum als Typus (2. Mose 28,1).

Das Priestertum diente als Bild oder „Typ“ des kommenden Dienstes von Jesus Christus... ein Abbild, das nicht mehr gebraucht werden würde wenn Sein Opfer am Kreuz vollbracht war. Als der dichte Tempelvorhang, der den Türeingang zur Stiftshütte bedeckte, von Gott bei Christi Tod entzwei gerissen wurde (Matthäus 27:51), zeigte Gott an, dass das alttestamentliche Priestertum nicht mehr länger nötig war.

Von nun an konnten die Menschen direkt durch den Hohepriester, Jesus Christus, zu Gott kommen (Hebräer 4:14-16). Es gibt jetzt keine weltlichen Mittler mehr zwischen Gott und den Menschen, so wie es im Alten Testament bestand. (1. Timotheus 2:5).

1 Tim 2,5. „Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, 6. der sich selbst als Lösegeld für alle gab, als das Zeugnis zur rechten Zeit.“

Wie ist es heute?
1 Petr 2,9. „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat;“

In dem Zeitalter der Gemeinde sind alle Gläubigen ohne Bedingung als ein "königliches Priestertum" eingesetzt (V. 9; Offb 1,6), eine Bestimmung, die Israel durch Werke nicht erreichen konnte. Das Priestertum des Gläubigen ist daher ein Geburtsrecht (bei der Neugeburt), so wie jeder Nachkomme Aarons für das Priestertum geboren wurde (Hebr 5,1). Das höchste Vorrecht eines Priesters ist der Zugang zu Gott.

Deshalb, liebe Geschwister ist der Klerus als Priesterkaste und die Laien als entmündigte Konsumenten nicht der Plan Gottes für uns im Zeitalter der Gemeinde. Jeder von uns ist nun ein Glied am Leib Christi und hat Gaben und Aufgaben.

Konkret: Die Ältesten sind von Gott als Aufseher und Vorsteher berufen, die Gemeinde zu leiten. Sie sind Gott gegenüber verantwortlich, die Herde zu beschützen und für sie zu sorgen. Jesus Christus hat die Leitung Seiner Gemeinde den Ältesten anvertraut, um die Heiligen zum Werk des Dienstes zuzurüsten.

Wie kann es da sein, dass sich ein Pastor zum alleinigen geistlichen Amtsträger aufschwingt und die Glieder am Leib Christi zu unmündigen Konsumenten degradiert und damit das biblische Modell der Gemeinde Jesu Christi vollkommen auf den Kopf stellt.

Jeder von uns, der diese Wahrheit erkannt hat, hat die Aufgabe und Pflicht, aus Liebe das auf den Kopf gestellte Prinzip der Gemeindeleitung mit der Wahrheit des Wortes Gottes zu konfrontieren.

Die Wahrheit macht uns frei, liebe Geschwister. Aber der Preis der Freiheit ist Verantwortung. Lasst uns unsere Verantwortung als königliche Priesterschaft erkennen und Gott zur Verfügung stehen. Wir sind von IHM erkauft für einen Zweck: Frucht zu bringen.

Amen und Halleluja.

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.

Reinhold Thalhofer | Adnan Krikor

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