Home » Wort der Woche » Demut anstatt Demütigung

Demut anstatt Demütigung

Wort der Woche - KW 9 | 2015

Der Apostel Paulus schreibt in Eph 4,1-4 „Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene im Herrn: Wandelt würdig der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend! Befleißigt euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens: Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung!“

Aber hier gilt es zu unterscheiden: schlechte Gedanken über sich selbst führen nicht zur Demut, sondern zur Demütigung. Demut wird vielmehr durch die Gegenwart Gottes hervorgerufen. Wir sind mit Gott beschäftigt und nicht mit uns selbst. Dann werden wir erleben, wie Gott mit uns ist, um uns zu stärken, zu trösten und zu segnen.

Wo der Stolz des Menschen abgelegt wird, folgt Sanftmut. Wenn wir uns schließlich ganz von Gott abhängig machen, folgen Langmut (Geduld) und Liebe.

Wenn wir wissen, dass wir aus uns selbst heraus nichts tun können, was für die Ewigkeit Bedeutung hat, leben wir im Bewusstsein der Bedürftigkeit der Kraft Gottes; und darüber hinaus entdecken wir hier auch die Wirksamkeit der Liebe Gottes.

Wenn wir uns der Gnade und der Kostbarkeit bewusst sind, dass Gott bei uns ist, empfangen wir die Kraft des Geistes Gottes. Das macht uns sensibel und achtsam, die Einheit des Geistes zu bewahren, d. h. die Einheit aller Glieder Christi als der eine Tempel, in welchem Gott durch Seinen Geist in dieser Welt wohnt.

In dem Augenblick, in dem man dieses Bewusstsein aufgibt, wird die Einheit zerbrochen. Im Fleisch sind wir viele, im Geist eins. Falls wir durch den Heiligen Geist die Liebe erfahren, haben wir auch den Wunsch, die Einheit des Geistes zu bewahren.

Weiter sagt Paulus: Eph 4,5-7 „Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist. Jedem einzelnen von uns aber ist die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi gegeben worden.“

Diejenigen, welche an dieser Einheit teil haben, sind mit Christus so vereinigt wie Christus mit dem Vater. Auf diese Weise ist der Vater in uns allen. Dann wohnt Gott selbst in uns, in einem Leib der Schwachheit und des Todes. Das ist der Grund, warum wir seufzen. Einerseits gehören wir zur gegenwärtigen Schöpfung, während wir andererseits die Erstlingsgabe, ja, das Siegel Gottes durch seinen Geist besitzen. (Römer 8, 23).

Wir seufzen Gott gemäß, und zwar nicht allein wegen des Elends, welches wir als Menschen manchmal fühlen oder sogar erfahren, sondern auch in Übereinstimmung mit Gott, der eines Tages diese Welt befreien wird. Wenn wir von der Gemeinde Christi als Leib sprechen, so gibt es dort noch weitere Herrlichkeiten. Die Einheit des Leibes verbindet uns zusammen mehr mit Gottes Nähe, als wir sie als Einzelpersonen erleben. Wir sollten die Glieder des Leibes als solche verstehen, die zum Besten dieses Leibes wirken. Auch die Evangelisation bewirkt dasselbe, indem sie Seelen zum Herrn bringt.

Zum Schluss: Die Gemeinde Jesu ist der Ort, wo der Heilige Geist den Sieg Christi und damit die Vernichtung der Macht Satans bekannt macht. Das zeigt die Bedeutung der Anwesenheit des Heiligen Geistes in uns als Einzelne und als dem Leib Jesu. Diese Anwesenheit befreit uns von der Macht Satans und lässt uns in alles hinein wachsen, was zum Haupt gehört und das ist Christus. Amen! 

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor

Schreibe einen Kommentar