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Die Gemeinde

Wort der Woche - KW 32 | 2015

Was sagt Jesus über die Gemeinde? Welches Gewicht gibt er ihr?

Ich werde meine Gemeinde bauen“ (Jesus in Mt 16,18). Was verspricht Jesus in diesem Vers? Er verspricht, seine Gemeinde zu bauen. Mehr nicht, er fügt nichts sonst hinzu!

Er spricht von Seiner Gemeinde. Das Neue Testament zeigt, dass seine ganze Mission hier auf Erden dazu führen sollte, Seine Gemeinde zu bauen. Das war das Hauptanliegen unseres Herrn Jesus.Insbesondere dafür wurde er Mensch, lebte, litt, starb, stand von den Toten auf und fuhr hinauf in den Himmel, um seine Gemeinde zu bauen.

Weiter lesen wir in Mt 18,17. „Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner!“

 

Hier spricht Jesus von der Ecclesia und sagt einige entscheidende Dinge: zum einen geht es um Verhaltensmaßstäbe und zum anderen darum, wer zu dieser (Mit)-Gliedschaft gehört und wer davon ausgeschlossen werden muss.

Es geht um Liebe und Einheit im Heiligen Geist, um Gemeinschaft, geistliches Wachstum und den Dienst der Versöhnung mit Gott, untereinander und in der verlorenen Welt.

Jesus spricht insbesondere im Zusammenhang mit der Gemeinde von der Verantwortung und Autorität, zu binden und zu lösen (vergleiche Mt 16,19; 18,18).

Die Gemeinde, die Jesus in den Mittelpunkt stellt, ist etwas für ihn sehr Kostbares, absolut Konkretes; sie ist ein lebendiger Organismus, dessen Glieder sowohl einander als auch unserem Herrn gegenüber verpflichtet sind.

Die Gemeinde, die Jesus selbst baut, ist viel mehr als nur eine Gruppe Gläubiger, die sich treffen, um gemeinsam zu beten und sich bei Kaffee und Kuchen über Bibelverse auszutauschen. Bei solchen Gruppen entscheiden in der Regel die Teilnehmer selbst mit wem sie wann zusammensitzen und über was sie reden möchten.

Bei der Gemeinde sieht dies aber völlig anders aus.

Die neutestamentliche Gemeinde ist kein „Verein Gleichgesinnter“ und kein „sozialer Club“. Informelle Zusammenkünfte haben immer einen unverbindlichen Charakter und Mangel an Verantwortlichkeit. Jeder kann kommen und gehen, wie es ihm gefällt, ohne dabei der Gemeinde und vor allem dem Haupt der Gemeinde, Jesus, gegenüber verpflichtet zu sein.

Wenn Jesus von der Gemeinde spricht, dann erkennen wir, dass es ihm um Zugehörigkeit, Verbindlichkeit, Disziplin und gegenseitige Verantwortlichkeit geht.

Jesus ist das Haupt, wir sind der Leib und jeder von uns ist ein Glied an diesem Leib!

Die Grundlage der Gemeinde ist der neue Bund. Jesus hat uns mit seinem Blut für seinen Vater erkauft. Wir sind nun sein Eigentum und haben uns entschieden, unseren Willen dem Willen des Vaters unterzuordnen. Gal 2,20: „Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir.“  Es geht nicht mehr darum, das zu tun, was mein Fleisch – mein Eigenwille - tun will, sondern was der Wille des Vaters und Sohnes ist. 

Seine Gemeinde besitzt Glaubens- und Verhaltensmaßstäbe mit der Möglichkeit, dass ihr Menschen hinzugefügt und aus ihr ausgeschlossen werden; und das mit ewigen Konsequenzen; deutlich dargestellt durch den „Schlüssel des Reiches“ und das „Binden und Lösen“ im Matthäus Evangelium.

Oftmals wird heute die Bedeutung der Gemeinde nicht verstanden und Gottes Maßstäbe dafür viel zu wenig beachtet. Nicht selten verlassen Einzelne oder ganze Familien ihre Ortsgemeinde, aus welchen Gründen auch immer, weil sie meinen, die Zugehörigkeit zum Leib Christi wäre beliebig.

Immer bleiben Narben zurück, bei denen die gehen und bei denen, die verlassen werden. Es bleibt die Frage, was falsch gemacht wurde? Die gemeinsamen Gebete, das gemeinsame überwinden von Herausforderungen, die liebevolle Gemeinschaft im Heiligen Geist zur Ehre unseres Herrn, war das alles nichts?

Stellen wir unsere eigenen Meinungen, Glaubenssätze und Erkenntnisse über das Wort Gottes? Sehen wir Gemeinde als etwas unverbindliches an, die man - einfach so - wieder verlassen kann, wenn es nicht unseren persönlichen Vorstellungen entspricht?

Oder verstehen wir, dass uns Jesus mit seinem Blut erkauft und zusammengestellt hat und dass ER erwartet, dass wir Gemeinde so leben, wie Jesus es sich vorstellt? Als Gemeinschaft der Heiligen, in der wir einander Rechenschaft ablegen, füreinander da sind und uns aufeinander verlassen können.

Wir sind durch den Glauben untereinander und mit Christus vereint, so dass wir die Größe der Gnade Gottes nur gemeinsam erfassen und weitergeben können.

Phil 2,1. „Wenn es nun irgendeine Ermunterung in Christus ‹gibt›, wenn irgendeinen Trost der Liebe,wenn irgendeine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgendein herzliches ‹Mitleid› und Erbarmen,

  1. so erfüllt meine Freude, dass ihr dieselbe Gesinnung und dieselbe Liebe habt, einmütig, eines Sinnes seid,
  2. nichts aus Eigennutz oder eitler Ruhmsucht ‹tut›, sondern dass in der Demut einer den anderen höher achtet als sich selbst;
  3. ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern ein jeder auch auf das der anderen!“

Ihr Lieben Ihr wisst ja: „Die Schläge des Freundes sind kostbarer, als die Küsse des Heuchlers!“ Amen!

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor

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