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Gebet als Gottesdienst

Wort der Woche - KW 12 | 2015

Wir können Gott nicht dazu bewegen, etwas zu tun, was er nicht tun will, aber wir können ihn daran hindern, zu tun, was er durch uns tun möchte.

Wenn all unsere Gebete nur der Andacht dienen oder lediglich in der Gemeinschaftspflege bestehen und um Bitten vorzubringen, dann ist unser Gebet recht armselig.

Unser Gebet als seine Gemeinde ist ein (Gottes)-Dienst und bedeutet, dass wir mit Jesus durch seinen Hl. Geist eins sind und danach verlangen, wonach ER verlangt. Nach Gottes Willen zu beten ist ganz entscheidend. Zu beten bedeutet für die Gemeinde, dass sie im Gebet Gottes Willen gesucht, erkannt, zu ihrem Willen gemacht hat und von Gott selbst die Kraft erhält, diesen freizusetzen.

Jes 55,1 „So wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe.

Wir wollen nun einen wichtigen, für das Beten geltenden Grundsatz etwas näher betrachten. Wir finden ihn in Matthäus 18, im Vers 18. „Alles, was ihr auf Erden bindet, wird auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf der Erde löst, wird auch im Himmel gelöst sein“

Mit „ihr“ ist die Gemeinde gemeint. Hier haben wir einen äußerst wichtigen Grundsatz: Gott wirkt heute durch die Gemeinde; was immer er auch tun möchte, er kann es nicht tun, es sei denn, er tue es durch die Gemeinde. Verantwortung und Auftrag!

Wir sind sein Leib und Christus ist das Haupt. Er wirkt durch uns, durch dich und mich. Sehen wir die Wirkungskette? In der Gemeinschaft mit Gott erkennen wir seinen Willen, setzen diesen im Gebet frei und nun handelt Gott aufgrund unseres Gemeindegebets.

Die Erde bewegt den Himmel, ausgelöst durch die Einheit des Leibes, die Liebe untereinander und den Gehorsam Gott gegenüber. Das Maß der Autorität und Kraft Gottes in unserer Welt hängt unmittelbar mit der Kraft der Gemeinde zusammen. Und diese Kraft besteht in der Einheit im Hl. Geist untereinander und mit Gott.

1.Joh 5,14-15 „Und das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, dass er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, um was wir auch bitten, so wissen wir, dass wir das Erbetene haben, das wir von ihm erbeten haben.“

Das Bitten hier ist das erbitten eines Geringeren von einem Höheren. Dass wir das Erbetene haben werden, ist eine Verheißung aus Gnade aber keinesfalls ein genereller und autarker Anspruch.

Erkennen wir, dass uns Jesus durch die Kraft seiner Liebe durch seinen Hl. Geist in einen Leib getauft hat, der in Liebe zu ihm und untereinander verbunden, nun sein Werk hier auf Erden tut? Deswegen ist es so entscheidend, dass wir unter der Führung des Hl. Geistes eins werden, um seinen Willen zu erkennen und zu tun.

Und schließlich führt es uns wieder zu der fundamentalen Tatsache, dass wir – jeder Einzelne von uns – auserwählt, sein Eigentum und seine Priester sind.

1 Petr 2,9 „Ihr aber seid ein von Gott auserwähltes Volk, seine königlichen Priester, ihr gehört ganz zu ihm und seid sein Eigentum. Deshalb sollt ihr die großen Taten Gottes verkünden, der euch aus der Finsternis befreit und in sein wunderbares Licht geführt hat.“

Und schließlich: 1. Petr 1, 14 „Weil ihr Gottes Kinder seid, gehorcht ihm und lebt nicht mehr wie früher, als ihr euch von euren Leidenschaften beherrschen ließt und Gott noch nicht kanntet.
15 Der heilige Gott hat euch schließlich dazu berufen, ganz zu ihm zu gehören. Danach richtet euer Leben aus!
16 Genau das meint Gott, wenn er sagt: "Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig."

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor

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