Home » Wort der Woche » Gnade oder Lohn?

Gnade oder Lohn?

Wort der Woche - KW 17 | 2016

In aller Regel kennen wir aus geistlicher Sicht zwei Zustände: verloren oder erlöst zu sein.

Nun ist die Frage, ob unsere Erlösung wirklich alles ist, was wir erstreben sollen?

Was sagt uns das Wort Gottes dazu? Gott bietet im neuen Bund, also im Neuen Testament den Verlorenen die Erlösung an. Das kennen wir.

Aber wir dürfen entdecken, dass Gott für den treuen Dienst der Erlösten Belohnungen bereit hält. Die betreffenden Stellen können leicht voneinander unterschieden werden, wenn man beachtet, dass von der Erlösung ohne Ausnahme als von einer freien Gabe gesprochen wird.

Röm 5,15. "Mit der Übertretung ist es aber nicht so wie mit der Gnadengabe. Denn wenn durch des einen Übertretung die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in der Gnade des einen Menschen Jesus Christus gegen die vielen überreich geworden."

Gnade ist die Güte und Liebe Gottes, unseres Heilandes, zu den Menschen . . . nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten . . . sondern dass wir gerecht seien durch seine Gnade.

Tit 3,4. "Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Heiland-Gottes erschien, 5. errettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit ‹vollbracht›, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes... 7. damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben nach der Hoffnung des ewigen Lebens wurden."

Belohnungen werden durch treuen Dienst, ja, durch Werke "verdient". Wie? Jetzt wird’s aber gesetzlich? Nein! Lasst uns dazu wieder im Wort Gottes forschen:

Lk 19,17. "Und er sprach zu ihm: Recht so, du guter Knecht! Weil du im Geringsten treu warst, sollst du Vollmacht über zehn Städte haben."

1 Kor 9,24. "Wisst ihr nicht, dass die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt!"

1 Kor 3,12. "Wenn aber jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, 13. so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klar machen, weil er in Feuer geoffenbart wird. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, das wird das Feuer erweisen.
14. Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen;"

Hier geht es um die Werke, die Gott durch seinen Geist in und durch uns wirken konnte, weil wir hingegeben und treu waren.

1 Kor 3,15. "...wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer."

Hier geht es um selbstsüchtige Werke, die wir in unserer Kraft für den Bau unseres Reiches und zu unserer Ehre getan haben!

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Erlösung eine sofort erfahrbare Gnade ist, weil wir erlöst sind von der Macht der Sünde; damit ist die Erlösung ein gegenwärtiger Besitz, und zwar in der Form. dass wir den Heiligen Geist bereits jetzt empfangen durften, sozusagen als Anzahlung auf unsere endgültige Erlösung.

Wenn wir bis zum Ende unseres Kampfes treu bleiben, dann werden wir in der zukünftigen Herrlichkeit unser gesamtes Erbe antreten.

Aber Belohnungen sind eine zukünftige Zugabe, die uns der HERR bei Seinem Erscheinen geben wird:

Kol 3,4. "Wenn der Christus, euer Leben, geoffenbart werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm geoffenbart werden in Herrlichkeit."

Offb 22,12. "Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist."

Sehen wir es? Es geht nicht darum, dass uns Gott heute belohnt, so wie die Welt belohnt werden will, also mit irdischen Dingen! Jesus sagte: Joh 14,27. "Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, seid auch nicht furchtsam."

Nein, Gottes Lohn hat mit himmlischen Dingen zu tun, es ist ewiger Lohn; wir sind ja gesegnet mit allem geistlichen Segen! Alles, was irdisch ist, ist weder Lohn noch Segen sondern ausschließlich anvertraute Gaben und Talente, auf dass wir sie gut verwalten, damit wir unseren Lohn und unser Erbe empfangen.

Ja, Gott versorgt uns mit dem, was wir brauchen, aber es ist eine Irrlehre, dass er uns irdischen Wohlstand als Lohn gibt, "wenn wir brav sind" und alles tun, was ER will. So denkt die verlorene Welt. 

Auch wollen uns falsche Propheten glauben machen, dass wir, wenn wir nur genügend Glauben hätten, gesegnet wären mit materiellem Wohlstand, Gesundheit und - mit Glück - was auch immer darunter verstanden wird?

Zum Schluss ist es wichtig, über unsere Motive nachzudenken. Wir sind aus Liebe zu und für unseren HERRN aktiv und nicht um entlohnt zu werden, denn: Kol 2,23. "Das ‹alles› hat zwar einen Anschein von Weisheit, in eigenwilligem Gottesdienst und in Demut und im Nichtverschonen des Leibes - ‹also› nicht in einer gewissen Wertschätzung - ‹dient aber› zur Befriedigung des Fleisches."

Vielmehr: 1.Sam 12,24 "Ehrt den Herrn, und dient ihm treu von ganzem Herzen! Vergesst nie, wie viel er schon für euch getan hat!"

Kol 3,23. "Was ihr auch tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen."

Was wir tun, tun wir aus Liebe für unseren Herrn. Amen!

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor

Schreibe einen Kommentar