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Gottesdienst, aber wozu? Teil-2

Wort der Woche - KW 14 | 2017

im Teil-1 haben wir festgestellt, dass wir als Gemeinde die herausgerufene Versammlung sind, abgesondert von der Welt, und dass wir die Gemeinde Gottes sind, die für den Vater erkauft wurde, durch seinen Sohn und unseren Herrn Jesus Christus.

Wir haben weiterhin festgestellt, dass es bei der Versammlung der Heiligen nicht um uns geht, sondern in erster Linie um Gott. Wenn wir zusammenkommen, bringen wir unsere Wertschätzung gegenüber unserem himmlischen Vater zum Ausdruck und freuen uns an der Gemeinschaft mit ihm, mit unserem Herrn Jesus Christus und mit unseren Geschwistern, durch die Gemeinschaft des Heiligen Geistes.

Heute, im Teil-2, wollen wir aus dem Wort Gottes erfahren, was in diesem Zusammenhang für uns wichtig ist und um was es unserem Vater im Himmel von Anfang an ging und auch heute noch geht.

Insbesondere geht es um folgende vier Fragen:

  1. Wer sind wir?
  2. Wozu sind wir?
  3. Wer ist unser Gott?
  4. Warum versammeln wir uns?

Jesus Christus ist selbst das Wort!

"Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens." Hebr 4,12

Wer sind wir?

Dazu lesen wir im 1. Brief des Apostel Petrus:

1 Petr 2,5. „…lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus!“

1 Petr 2,9. „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat;“

Wir sind also lebendige Steine, die zu einem geistlichen Haus aufgebaut werden, in dem Gott wohnt. Wir dienen ihm als ein heiliges Priestertum und bringen ihm Opfer dar, die Gott wohlgefällig sind, durch Jesus Christus. Dazu hat uns Gott aus der Welt herausgerufen, damit er ein Volk hat, ja, Kinder hat, die ihn ehren, anbeten und geistliche Opfer darbringen.

Deshalb sollten wir uns mit unserer Priesterberufung beschäftigen. Dies führt uns zurück in das Alte Testament, zu den Ursprüngen. Dort lesen wir, dass bereits damals von Gott ein heiliges Volk zu Priestern berufen wurde, mit beinahe den gleichen Worten:

2 Mo 19,5. „Und nun, wenn ihr willig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr aus allen Völkern mein Eigentum sein; denn mir gehört die ganze Erde. 6. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israel reden sollst.“

Also wollte Gott schon damals, dass das gesamte Volk eine Priesterschaft für ihn sein sollte. Leider aber hat das Volk immer wieder schwer gesündigt und ist abgefallen von Gott, sodass Er ein besonderes Priestertum einsetzen musste.

Aber sein ursprünglicher Gedanke blieb erhalten, und der findet sich in der neutestamentlichen Gemeinde nun erfüllt, indem wir alle ein heiliges Priestertum für Gott sind, wie wir gerade im Petrus Brief gelesen haben.

Wie ist das möglich? Weil wir aus Gottes Geist neu geboren und mit Gottes Geist erfüllt sind.

Im Alten Testament musste die Priesterschaft durch das Blut eines Opfertieres gereinigt und mit Salböl gesalbt werden, bevor sie zum Dienst eingesetzt werden konnten. Dies ist eindeutig ein Vorbild für das, was Gott für uns getan hat: dass nämlich Jesus Christus durch sein Blut uns gereinigt hat und wir das Salböl des Heiligen Geistes empfangen haben.

Somit gibt es im Neuen Testament keine besondere Priesterkaste mehr, da wir alle miteinander königliche Priester Gottes sind. Ja, jeder von uns ist auch ein Glied am Leib Christi und hat eine besondere Aufgabe und Verantwortung, aber alle miteinander dienen wir Gott an dem Platz, an den er uns hingestellt hat.

Das, was heute überall in den Denominationen und Kirchen durch die sogenannten Pfarrer, Pastoren, Pater und Priester als besondere Position und Funktion geschieht, ist eine ungehorsame, falsche und schwere Abweichung von der Erlösungsordnung Gottes in Christus Jesus.

Alle wiedergeborenen Gläubiger sind berufen, vor Gott heilig zu sein und Priesterdienst zu tun.

Wozu sind wir?

Wir lesen wieder im Alten Testament, um die ursprüngliche Absicht Gottes für uns, als heiligen Tempel Gottes, der wir als Gemeinde sind, kennen zu lernen:

2 Mo 29,42 „…als ein regelmäßiges Brandopfer für ‹all› eure Generationen am Eingang des Zeltes der Begegnung vor dem HERRN, wo ich euch begegnen werde, um dort zu dir zu reden. 43. Und ich werde dort den Söhnen Israel begegnen, und es wird durch meine Herrlichkeit geheiligt werden. 44. So werde ich das Zelt der Begegnung und den Altar heiligen. Und Aaron und seine Söhne werde ich heiligen, damit sie mir den Priesterdienst ausüben. 45. Und ich werde mitten unter den Söhnen Israel wohnen und ihr Gott sein.“

Wir sehen also, dass uns Gott in der Versammlung in ganz besonderer Weise begegnet. Deshalb sollten wir eben die Versammlung der Heiligen nicht versäumen, wie wir es im Neuen Testament auch lesen.

Ja, Gott wohnt in jedem einzelnen Gläubigen durch seinen Geist, aber er begegnet uns in ganz besonderer Weise, wenn wir als Tempel Gottes versammelt sind. Wir wissen ja, dass der Herr Jesus uns dies eindeutig verheißen hat, dass dort, wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, da ist er mitten unter ihnen…!

Es ist also ganz wichtig, dass wir das ernst nehmen, da uns der Herr dort begegnen will, wo wir in seinem Namen versammelt sind. Findet er uns dort auch? Oder glauben wir, das wäre nicht so wichtig?

Die andere Frage, die sich sofort anschließt ist die, in welchem Zustand findet uns der Herr, wenn wir uns dort versammeln, um ihm zu begegnen?

Wir haben gerade im zweiten Mose 29 gelesen, dass der Heilige Gott uns begegnet und dass wir ihm nur begegnen können, wenn wir selbst geheiligt sind. Wir sehen also, dass das Volk Gottes dazu ausersehen war, die Wohnstätte für den heiligen Schöpfergott zu sein. Die Stiftshütte sollte die Wohnstätte Gottes - mitten unter seinem Volk sein - wo sie Gott in besonderer Weise begegnen konnten.

Dies ist ein wichtiges Vorbild für uns, als Gemeinde Gottes, wenn wir uns in Jesu Namen in der Kraft des Heiligen Geistes für Gott versammeln. Ja, Gott ist allgegenwärtig, und trotzdem ist die Gemeinde ein besonders heiliger Ort, an dem Gott in besonderer Weise uns als seine Kinder und sein Volk begegnen möchte.

Wer ist unser Gott?

Unser Gott ist ein heiliger Gott und deshalb erwartet er, dass wir uns für ihn heiligen, ja, ihm ein heiliges Volk von Königen und Priestern sind. Unser Gott ist der Schöpfer aller Dinge und der Eigentümer des gesamten Universums.

1 Petr 1,14. „Als Kinder des Gehorsams passt euch nicht den Begierden an, die früher in eurer Unwissenheit ‹herrschten›, 15. sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, seid auch ihr im ganzen Wandel heilig! 16. Denn es steht geschrieben: "Seid heilig, denn ich bin heilig."

Gott erwartet von uns, dass wir ihm treu sind und dass wir in seiner Liebe bleiben, indem wir seine Gebote halten. Wenn wir dies nicht tun, so bleiben wir nicht in seiner Liebe und werden schließlich den Zorn Gottes zu spüren bekommen. Dazu lesen wir über die abgefallenen Priester folgendes:

Mal 2,1. "Und nun für euch, ihr Priester, dieses Gebot! 2. Wenn ihr nicht hört und wenn ihr ‹es euch› nicht zu Herzen nehmt, meinem Namen Ehre zu geben, spricht der HERR der Heerscharen, dann sende ich den Fluch unter euch und verfluche eure Segensgaben; ja, ich habe sie schon verflucht, weil ihr es nicht zu Herzen nehmt. 3. Siehe, ich bedrohe euch die Saat und streue Mist auf euer Gesicht, den Mist eurer Feste; und man wird euch zu ihm hintragen."

Warum versammeln wir uns?

1 Petr 2,5. „…lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus!“

Es ist ein besonderes Vorrecht für uns, dass wir unserem Vater persönlich in der Versammlung, der Gemeinde, dienen dürfen. Dass wir in unserem Priesterdienst für unseren Gott ein heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer darbringen dürfen.

Röm 12,1. "Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist. 2. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene."

Lieber Leser, verstehst Du, dass es nicht um Dich oder um uns geht, wenn wir uns versammeln, sondern es geht vielmehr darum, dass wir uns heiligen, ja, uns gut vorbereiten und hingeben, um einem heiligen Gott zu begegnen.

Wenn wir uns in der Gemeindeversammlung nur um uns selbst drehen, alles tun, um die Anwesenden zu unterhalten, vielleicht sogar zu belustigen, wie es in vielen Gemeinden heute passiert, so können wir ganz sicher sein, dass der heilige Gott in dieser Versammlung nicht anwesend sein wird. Genauso, wie es damals im Alten Testament war, wo sich die Herrlichkeit Gottes vom Tempel verabschiedet hatte.

Ps 65,5. „Glücklich, den du erwählst und nahen lässt, / dass er wohne in deinen Vorhöfen! / Wir werden gesättigt werden mit dem Gut deines Hauses, / dem Heiligen deines Tempels.“

3.Mose 9,6. „Und Mose sagte: Dies ist es, was der HERR geboten hat, dass ihr es tun sollt; und die Herrlichkeit des HERRN wird euch erscheinen.

Keinen von uns wird der Herr, wenn wir in seinem Namen versammelt sind, ungesättigt und in dem Zustand, in dem wir manchmal kommen, wieder wegschicken, sondern er wird uns viel mehr mit Freude, Zuversicht, Mut und Kraft erfüllen, sodass wir ein Licht und ein Segen sein können, in unseren Lebenswelten, in die Gott uns hineingestellt hat.

Amen!

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,
Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.

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