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Gut und böse?

Wort der Woche - KW 46 | 2016

Schon immer wollte der Mensch für sich entscheiden, was gut und böse, was richtig und falsch ist. Deshalb ist es auch dem Teufel gelungen, Adam - über und durch Eva - zu verführen; Und letztlich genau das zu tun, was ihnen Gott ausdrücklich verboten hatte: nämlich vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen!

Mit welcher Taktik ist Satan dabei vorgegangen? Dazu wollen wir folgende zwei Verse lesen:

1 Mo 3,4. „Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! 5. Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.“

Zu sein wie Gott, das war es, was der Mensch von Anfang an wollte. Deshalb haben Adam und Eva das Gebot Gottes ignoriert und übertreten und das hat bis heute nicht aufgehört.

Deshalb lehnen auch fast alle Menschen, bis auf ganz wenige Ausnahmen, den wahren Gott ab. Warum? Weil sie eine letzte Instanz über sich nicht akzeptieren, ja, selbst die letzte Instanz sein wollen. Im besten Fall „stricken“ sich die Menschen ihren eigenen Gott, der dann genau so ist wie sie ihn sich vorstellen und der alles das tut, was sie wollen und was sie glauben, dass ihr Gott zu tun habe!?!

"Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens." Hebr 4,12

Jesus Christus ist selbst das Wort!

in Massen

Wir sehen das an den Massenveranstaltungen, die gerade in unserer Zeit zunehmend populär werden und alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren, nämlich den Menschen - meist jungen Menschen - einen Gott zu präsentieren, der so ist, wie sie ihn gerne hätten. Auf der Basis mystischer Visionen oder Jesus-Erscheinungen, die durch besonders gesalbte „Propheten“ erlebt wurden, werden bei deren Auftritten über Heilungen, Zeichen und Wunder die teilnehmenden Menschen in ihren Bann gezogen, emotional aufgeheizt und mit einem falschen Evangelium, einem falschen Jesus und einem falschen Geist verführt.

Dazu sagte der Apostel Paulus in seinem zweiten Brief an die Korinther folgendes: 2 Kor 11,3. „Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, ‹so› vielleicht euer Sinn von der Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber abgewandt und verdorben wird. 4. Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das ‹recht› gut.“

Ist das nicht zu hart? Das werden wir jetzt klären! Das Fundament dieser irrgeistigen Veranstaltungen basiert auf vier fundamentalen Irrtümern:

Gott will die ganze Welt retten

und die Gemeinde hat den Auftrag, dies in Jesu Namen, zu tun.

Dieser Ruf und diese Art der Verkündigung sind so süß für unseren subtilen Hochmut und zugleich gefährlich. Und schließlich aus der Perspektive Gottes böse. Warum? Weil es nicht im Willen Gottes ist.

Die Wahrheit ist, dass Gott die Welt so geliebt hat, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,16).

Und wie lautet der Auftrag der Gemeinde bezüglich eines jeden, der nicht verloren gehen soll wirklich? Soll die Gemeinde tatsächlich die Welt retten, ja zu Gott hin transformieren? Ist das der Wille Gottes?

Oder

Soll sich die Gemeinde von der Welt abzusondern und die Ungläubigen im Auftrag Jesu aufrufen, sich mit Gott zu versöhnen und aus dieser verdorbenen - dem Gericht entgegeneilenden Welt - herauszukommen?

In der Welt, aber nicht von der Welt!

Bevor Jesus ans Kreuz ging, sagte ER zu seinen Jüngern, dass sie nicht zur Welt gehörten. Jesus selbst war jemand, der „nicht von dieser Welt war“. Er bekräftigte, dass seine Jünger ebenfalls nicht mehr von dieser Welt wären. Und da sie nicht zu ihr gehörten, sagte er ihnen, dass sie feststellen würden, dass diese Welt ein schwieriger Ort zum Leben ist (Joh 15,19; 17,16). 

In den oben beschriebenen großen Veranstaltungen wird weiter verkündet: Gott wird in der letzten Zeit eine neue, bisher nie dagewesene Ausgießung des Heiligen Geistes starten, und damit eine Erweckungsbewegung ungeahnten Ausmaßes in Gang setzen.

Kenneth Copeland,

ein bekannter charismatischer Führer, beschreibt die verheißene Endzeiterweckung so: „Gott ist dabei, das große Finale herbeizuführen. Es wird das größte Werk des Geistes Gottes in der Geschichte der Menschheit sein, soweit wir sie kennen… Wir werden Millionen und Abermillionen, ja, Milliarden sehen, die wiedergeboren werden [!]. Das Wort Gottes sagt, dass ganze Nationen in diesen letzten Tagen in das Reich Gottes eingehen werden. (...) Das Fürbittegebet wird den Regen des Geistes Gottes bewirken. Es wird die Menschheit als Ernte in die Familie Gottes hineinbringen. Das geschieht gerade jetzt überall auf der Welt (...)“

Das Wort Gottes spricht hier eine völlig andere Sprache. Nirgendwo finden wir in der Schrift, dass in der Zeit der Gemeinde Millionen und sogar Milliarden von Menschen wiedergeboren werden.

Das Wort Gottes spricht hier eine völlig andere Sprache.

Nirgendwo finden wir in der Schrift, dass in der Zeit der Gemeinde Millionen und sogar Milliarden von Menschen wiedergeboren werden. 

Nein, vielmehr wird gerade für die Endzeit der massenhafte Abfall von Gott vorausgesagt:

2 Tim 3,1. „Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; 2. denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, 3. lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, 4. Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, 5. die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von diesen wende dich weg!“

Die Wahrheit aus der Schrift

In der Endzeit hält nur noch ein kleiner Überrest treu am Herrn und seinem Wort fest: Dort wo das prophetische Wort der Bibel von dem treuen Überrest der Gemeinde spricht, von denen, welche die allgemeine Entwicklung zur Untreue und zum Abfall nicht mitmachen, da spricht sie keinesfalls von neuen Geistesausgießungen, von Wunderzeichen, sondern sie kennzeichnet diesen Überrest als eine kleine, hingegebene und Gott gehorsame Minderheit, die dennoch am Herrn und an seinem inspirierten Wort treu festhält und dem Sog der endzeitlichen Verführung tapfer widersteht: „(...) du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet. (...) Siehe, ich komme bald; halte fest, was du hast, damit [dir] niemand deine Krone nehme!“ (Offb 3,8.11).

Auch hier steht das Wort Gottes in klarem Gegensatz zu den schwärmerischen Endzeitvisionen dieser falschen Propheten.

Grundlage ist die verdrehte Deutung von Joel 3 und die Verwechslung von Israel und Gemeinde:

Joel 3,1 „Und danach wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgießen werde über alles Fleisch. Und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Greise werden Träume haben, eure jungen Männer werden Gesichte sehen….“

Das Joelwort hat sich zu Pfingsten auch nicht im vollen Sinn erfüllt, sonst hätte der Geist auf ganz Israel kommen müssen, und die damit verbundenen Wunderzeichen am Himmel hätten sich erfüllen müssen.

Zu Pfingsten geschah nur eine Vor- und Teilerfüllung dieser Prophetie. Vergleiche Apg 2,17. Petrus hat nicht gesagt, dass die Prophetie des Joel an dem Tag von Pfingsten erfüllt wurde. Die Einzelheiten in Joel 3,3-5 (vgl. Apg 2,19.20) wurden zu jener Zeit nicht erfüllt.

Petrus führte die Voraussage Joels als eine Illustration dessen an, was an diesem Tag geschah und als eine Garantie dafür, dass Gott alles, was Joel prophezeit hatte, vollständig erfüllen wird. Die Zeit dieser Erfüllung wird hier genannt ("danach", vgl. Hos 14,5), d. h. in den letzten Tagen, wenn sich Israel zum Herrn wenden wird.

Nun behaupten viele falsche Lehrer aufgrund von Joel 3,

dass für die Gemeinde dem „Frühregen“ von Pfingsten der „Spätregen“ einer Geistesausgießung in der letzten Zeit folgen müsse, ein „zweites Pfingsten“. Die Frage ist nun: An wem erfüllt sich die Prophetie von Joel in der letzten Zeit? An Israel oder an den Heidenvölkern bzw. der Gemeinde?

Zunächst ergibt eine Betrachtung des größeren Textzusammenhangs, dass diese Verheißung sich eindeutig auf das Volk Israel bezieht und nicht auf die Gemeinde. Wer sind „eure Söhne“ und „eure Töchter“?

Der Vers zuvor zeigt es eindeutig: Es geht um das am Ende der Zeiten wieder angenommene Volk Israel! Demnach kann sich „alles Fleisch“ gar nicht auf „alle Menschen“ oder auf die Heiden beziehen, wie das die falschen Lehrer behaupten. Gemeint ist: das ganze Volk Israel, alle Israeliten, ob jung oder alt, ob Magd oder Knecht.

Was ist aber mit den Heiden, die sich angeblich als ganze Völker bekehren, bevor der Herr wiederkommt? Sind sie vielleicht doch gemeint mit „allem Fleisch“?

Die Antwort gibt uns das Kapitel 4 des Joelbuches. Dort heißt es nämlich: Joel 4,12. "Die Nationen sollen sich aufmachen und hinaufziehen ins Tal Joschafat! Denn dort werde ich sitzen, um alle Nationen ringsumher zu richten 13. Legt die Sichel an! Denn die Ernte ist reif. Kommt, stampft! Denn die Kelter ist voll, die Kelterkufen fließen über. Denn groß ist ihre Bosheit. 14. Scharen ‹über› Scharen im Tal der Entscheidung; denn nahe ist der Tag des HERRN im Tal der Entscheidung."

Was ist dann der Zweck dieser unbiblischen Lehre? Es gibt nur eine logische Schlussfolgerung: Damit soll der Ausgießung eines anderen, falschen Geistes Raum gegeben werden!

Mk 13,22. "Es werden aber falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, die Auserwählten zu verführen. 23. Ihr aber, seht zu! Ich habe euch alles vorhergesagt."

Wir wollen uns mit den nächsten Ausgaben unseres "Wort der Woche" mit weiteren gravierenden Irrtümern beschäftigen:

Irrtum Nummer zwei:

Die Menschen werden immer dann in Massen zum Glauben kommen, wenn Gott durch vollmächtig gesalbte geistliche Leiter, Heilungen Zeichen und Wunder im großen Stile vollbringt. Zum Beispiel in Heilungsgottesdiensten oder in Veranstaltungen wie: „Europa wird errettet“, „Holy Spirit Night“ usw.

Irrtum Nummer drei:

Der Heilige Geist ist uns gegeben, um mit seiner Hilfe alles das zu tun, was wir für notwendig und richtig, ja, für gut halten - unabhängig vom Willen des Vaters und unseres Herrn Jesus Christus. Da Gott, der Heilige Geist, in uns sei, wirkt Gott unmittelbar in und durch uns, und zwar zeitgemäß, was nicht immer mit dem 2000 Jahre alten Buch übereinstimmen muss.

Irrtum Nummer vier:

Wir, als Christen und Gemeinde haben den Auftrag, den Teufel zu binden und ihn zurückzudrängen und über „geistliche Kriegsführung“ unsere Städte, ja, unser ganzes Land und alle Nationen von seiner Herrschaft freizusetzen, damit Gott das Land und das Volk heilen und erretten könne.

Gott sei Dank

Dass wir sein Wort und seinen Geist haben, so dass dieser falsche Geist der Verführung uns nicht abbringen kann von unserem himmlischen Vater, unserem Herrn Jesus Christus und vom wahren Glauben. 

Deshalb freuen wir uns auf die nächsten Ausgaben von "Wort der Woche" und die Stärkung in der Wahrheit und im Glauben.

PS: Gut ist, was im Willen Gottes geschieht, so dass alles, was wir in unserem eigenen Willen tun, böse ist.

Amen!

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,
Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.

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