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Hören und Tun

Wort der Woche - KW 37 | 2015

Wir sehnen uns danach, letztlich in das Reich Gottes zu kommen. Jesus sagt uns aber klar, dass es nicht reicht, ihn zwar Herr zu nennen, dabei aber nicht den Willen des Vaters zu tun.

Mt 7,21. „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“

Aber was ist nun der Wille des Vaters? Die wichtigsten Grundsätze erklärt hier Jesus sehr ausführlich in der sogenannten „Bergpredigt“ von Kapitel 5 bis Kapitel 7 im Matthäus Evangelium, aus der dieser Vers 7,21 stammt.

Wir sehen also, dass der Wille des Vaters in der Lehre Jesu zu finden ist. Den Willen Gottes tut derjenige, der die Lehre Jesu Christi befolgt. Aber wer kann das? Aus eigener Kraft ganz gewiss keiner!

Der nächste Satz von Jesus wird uns noch viel mehr herausfordern und beschäftigen:

Mt 7,22. „Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namengeweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan?“

Scheinbar handelt es sich bei den „vielen“ um „Christen“! Denn Jesus wird von ihnen „Herr“ genannt. Und sie geben an, in seinem Namen gehandelt zu haben. Wir erschrecken hier gleich doppelt, denn einerseits geht es um sogenannte Christen und zudem um viele! Offensichtlich handelt es sich aberlediglich um ein Lippenbekenntnis.

Es sind also Leute, die nicht nur gehört, sondern wirklich auch etwas getan haben. Ja, sie haben nicht nur „etwas“ getan, sondern große Dinge vollbracht: Weissagungen, Dämonenaustreibungen, Wunder bzw. Krafttaten. Diese kennen wir als „Geistesgaben“ aus 1 Kor 12,10 und aus der sogenannten „Dienstliste“ in 1 Kor 12,28 ff. Aber auch aus der Kraft der Verführung durch die finsteren Mächte in den letzten Tagen.

Jesus sagt also nichts anderes, als dass es hier um Menschen geht, die mit übernatürlichen Geistesgaben versehen wurden und im Namen Jesu wirkten! Der Ausdruck „an jenem Tage“ bezieht sich auf die Rechenschaft, die jeder von uns vor Jesus Christus ablegen wird.

Nun fährt Jesus fort und sagt: Mt 7,23. „Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“

Kennen hängt hier mit dem „Erkennen“ zusammen und meint eine innige Gemeinschaft. Somit haben Sie zwar äußerlich Jesus „Herr“ genannt und scheinbar den Willen Gottes getan aber nicht aus der Gemeinschaft mit ihm und aus seinem Willen heraus. Damit haben sie aus ihrem eigenen Willen und somit automatisch aus dem Willen des Teufels gehandelt.

2.Tim 2,25-26. „…und die Widersacher in Sanftmut zurechtweisen ‹und hoffen›, ob ihnen Gott nicht etwa Buße gebe zur Erkenntnis der Wahrheit und sie wieder aus dem Fallstrick des Teufels heraus nüchtern werden, nachdem sie von ihm gefangen worden sind für seinen Willen.“

Ein Übeltäter ist somit in erster Linie jemand, der unabhängig von Gottes Willen handelt. „Weicht von mir“ ist in jedem Fall der ewige Ausschluss der Gesetzlosen aus der vollendeten Gemeinde Jesu. So wie sie ohne Gemeinschaft mit ihm - wenngleich nach außen großartig! - handelten, so werden sie in der Vollendung ohne Gemeinschaft mit Jesus bleiben.

Aus dem Zusammenhang dieser Voraussage Jesu können wir davon ausgehen, dass sie keine wahren Gläubigen und Jünger Jesu waren, da Jesus sie nie kannte. Dieses eigenwillige Handeln bezeichnet Jesus hier mit den Worten “Täter der Gesetzlosigkeit“ bzw. „Übeltäter“.

Was kann eine größere Beleidigung sein, als „Herr, Herr!“ zu sagen, große Taten zu vollbringen, aber wahre Zugehörigkeit und Unterordnung unter Gott abzulehnen; unser Leben selbst zu kontrollieren,unsere Meinung und unsere Argumente über die der Heiligen Schrift zu erheben?

Es geht letztlich darum, dass sie Jesus zwar Herr nannten und seinen Namen benutzten, aber nicht seinen Willen getan haben.

Liebe Geschwister, lasst uns deshalb - so wie wir es am Sonntag gehört haben - den Willen Gottes kennen und tun. Dazu ist es nötig, dass wir das Wort Gottes kennen und voll Heiligen Geistes sind.Amen!

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.
Reinhold Thalhofer | Adnan Krikor

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