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Leben wie Jesus

Wort der Woche - KW 38 | 2016

heute wollen wir uns wieder mit fester Speise beschäftigen, nicht mit Milch. Aber das tun wir ja eigentlich jedesmal, wenn wir es genau betrachten.

Deshalb schauen wir uns mal folgende Aussagen von Johannes in seinem ersten Brief an.

Es geht dabei darum, wie wir einerseits sicher sein können, dass wir Gott wirklich kennen, und andererseits genau wissen, was das für uns konkret bedeutet.

Gott kennen heißt Gott gehorchen

Der Apostel Johannes wird zu diesem Punkt in seinem ersten Brief sehr konkret, indem er unmissverständlich sagt, dass derjenige, der behauptet, Gott zu kennen, auch so leben soll, wie Jesus Christus gelebt hat:

1 Joh 2,3 "Wie können wir sicher sein, dass wir Gott kennen? Es zeigt sich daran, dass wir seine Gebote befolgen. 4 Wenn jemand behauptet, Gott zu kennen, aber seine Gebote nicht befolgt, ist er ein Lügner und gibt der Wahrheit keinen Raum in seinem Leben. 5 Wer sich hingegen nach Gottes Wort richtet, den hat die Liebe Gottes von Grund auf erneuert, und daran erkennen wir, dass wir mit Gott verbunden sind. 6 Wer von sich sagt, er ´sei mit ihm verbunden und` bleibe in ihm, der ist verpflichtet, so zu leben, wie Jesus gelebt hat."

Sehen wir das: immer wieder geht es um den einen entscheidenden Punkt: Gott ist nicht für uns da, um alles zu erfüllen, was wir uns wünschen; vielmehr sind wir für Gott da (er hat uns erkauft, mit seinem eigenen Leben), damit wir Seinen Willen tun!

Und wenn wir das verstanden haben und uns darauf einlassen, werden wir Frieden finden und erkennen, dass wir ein Leben führen, das uns wahre Erfüllung gibt, uns mit Hoffnung und mit Freude erfüllt. Einer Freude und einem Frieden, den diese Welt gar nicht kennt, geschweige denn jemals erreicht.

Und schließlich wird uns unser himmlischer Vater eine Hoffnung auf Seine Herrlichkeit eröffnen, die sich kein Mensch, der sich an diese Welt klammert, in seinen kühnsten Träumen auch nur annähernd vorstellen könnte.

Im nächsten Gedanken greift Johannes auf, was in unserem Leben wichtig ist und wie wir darauf achten sollen, uns immer wieder richtig zu entscheiden.

Liebe zur Welt oder Liebe zu Gott

1 Joh 1,15 "Liebt nicht die Welt! Hängt euer Herz nicht an das, was zur Welt gehört! Wenn jemand die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater keinen Raum in seinem Leben. 16 Denn nichts von dem, was diese Welt kennzeichnet, kommt vom Vater. Ob es die Gier des selbstsüchtigen Menschen ist, seine begehrlichen Blicke oder sein Prahlen mit Macht und Besitz – all das hat seinen Ursprung in dieser Welt. 17 Und die Welt mit ihren Begierden vergeht; doch wer so handelt, wie Gott es will, wird für immer leben."

Wie hat Jesus gelebt

Wenn wir das Leben Jesu anschauen, dann fragen wir uns vielleicht, ob Jesus überhaupt einen eigenen Willen hatte, oder ob er sowieso nur mit dem Willen das Vaters ausgestattet war.

Als unser HERR auf dem Ölberg vor seiner Verhaftung und dem Urteil zur Todesstrafe betete und "...als er in Angst war, betete er heftiger. Es wurde aber sein Schweiß wie große Blutstropfen, die auf die Erde herabfielen." Lk 22,44

Da sagte er zum Vater: "Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg - doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!" Lk 22,42

Wir sehen also ganz klar, dass Jesus einen eigenen Willen hatte, aber er legte diesen beiseite, damit der Wille Gottes - der Wille seines Vaters - geschehen konnte.

Wollte der Vater, dass er den Kelch trank? Ja. Wollte Jesus den Kelch trinken? Nein. Lasst uns das klar sehen: Er hatte einen eigenen Willen, der sich vom Willen seines Vaters unterschied.

Das war keine Sünde. Wenn er keinen eigenen Willen gehabt hätte, wäre er kein Mensch gewesen. Er würde dann eben nicht so wie wir gewesen sein, er hätte nie so wie wir versucht werden können, er könnte für uns kein Vorbild sein.

Er könnte dann nicht zu uns sagen: „Folget mir nach!“ Wir würden dann zu ihm sagen müssen: „Ich kann dir nicht nachfolgen, du hattest nie die Möglichkeit nach deinem eigenen Willen zu handeln und zu wählen, du hattest nie einen Willen, den du verleugnen musstest.“

Die Herausforderung für uns

Verstehen wir, dass es bestimmt der größte Ungehorsam und eine gewaltige Sünde ist, den Eigenwillen durchsetzen zu wollen, anstatt nach dem Willen unseres Herrn Jesus Christus und unseres Vaters zu fragen? 

Was sagte Jesus zu diesem Thema? Joh 6,38. "...denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat..."

Lieber Reinhold, das heißt doch für Dich und für uns alle, dass wir von Gott nicht errettet wurden, um unseren Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der uns errettet hat.

Wie können wir geistlich sein

Geistlich zu sein bedeutet nicht, die Bibel zu kennen, im Lobpreis begeistert zu sein, mit den Händen zu klatschen, in die Kirche zu gehen, zu beten und Menschen von Gott zu erzählen usw.

Auch wenn dies alles sehr gut ist, bedeutet "geistlich zu sein" in erster Linie seinen eigenen Willen zu verleugnen, damit der Wille Gottes in und durch unser Leben geschehen kann.

Mit anderen Worten: Nachdem ich die Heilige Schrift studiert habe, und nachdem ich voller Begeisterung am Sonntag den Herrn gepriesen habe, muss ich für den Rest der Woche nach Hause und zur Arbeit gehen, und jedes Mal, wenn ich versucht werde, meinen eigenen Willen zu tun, muss ich sagen: „Herr Jesus, gib mir jetzt in der Kraft Deines Geistes die Gnade, dazu ‚Nein‘ zu sagen.“ Wenn jemand auf mich zornig wird, und ich versucht werde, und mein Wille sagt mir: „Antworte ihm jetzt auf dieselbe Weise, antworte deinem Mann oder deiner Frau in der Weise, wie er bzw. sie zu dir geredet hat.“ Sage „Nein“.

Der Heilige Geist kann Dich mit einer nörgelnden Frau oder einem nörgelnden Mann oder einem nörgelnden Chef kontinuierlich geduldig machen. Glaubst Du das? Ist Dein Gott ein hilfloser Gott, der Dir nicht einmal helfen kann, mit einer nörgelnden Frau oder einem schwierigen Ehemann geduldig zu sein? Dann musst Du einen Götzen anbeten, nicht den Gott der Bibel, der uns mit dem Heiligen Geist erfüllt. Er kann uns helfen, jede Versuchung zu überwinden.

Wenn Leute im Straßenverkehr in Wut ausbrechen, kann Dir der Heilige Geist helfen, geduldig zu sein, wenn all die Leute die Straßenverkehrsgesetze übertreten und Dir den Finger zeigen. Der Heilige Geist kann dir helfen, sie zu lieben. Du kannst das nicht aus eigener Kraft tun, Du musst Deinen Willen verleugnen und sagen: „Herr, ich werde meinem Willen sterben, hier ist eine weitere Gelegenheit, zu sterben.“

Wir wollen jetzt nur eine von vielen Segnungen erkennen, die wir erlangen, wenn wir in Gottes Gegenwart leben, wenn wir unserem Egoismus sterben und aus der Kraft des Heiligen Geistes leben. Wir wollen einen Vers lesen, der uns sehr helfen kann:

Psalm 16,11 "Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.“

Das ist ein lieblicher Vers. Eine andere Übersetzung sagt: „In deiner Gegenwart ist Freude die Fülle.“

Wir sollten uns prüfen, ob wir in Gottes Gegenwart sind und zwar anhand eines entscheidenden Punktes: Habe ich in dem Augenblick, in dem mich eine Situation bis an meine Grenzen bringt, Freude in Fülle? Dann sind wir wirklich in Gottes Gegenwart. Zu jeder Zeit, 7 Tage in der Woche, 24 Stunden am Tage.

Zum Schluss

Nun wollen wir so aufhören, wie wir begonnen haben, und nochmals bei Johannes in seinem so wunderbaren ersten Brief weiter lesen:

1 Joh 3,1 "Seht doch, wie groß die Liebe ist, die uns der Vater erwiesen hat: Kinder Gottes dürfen wir uns nennen, und wir sind es tatsächlich! Doch davon weiß die Welt nichts; sie kennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. 2 Ja, liebe Freunde, wir sind Gottes Kinder, wir sind es hier und heute. ´Und das ist erst der Anfang!` Was darin alles eingeschlossen ist, ist uns vorläufig noch nicht enthüllt. Doch eines wissen wir: Wenn Jesus in seiner Herrlichkeit erscheint, werden wir ihm gleich sein; denn dann werden wir ihn so sehen, wie er wirklich ist.
3 Wer diese Hoffnung hat – eine Hoffnung, die ganz auf Jesus ausgerichtet ist -, hält sich von jeder Sünde fern, um so rein zu sein wie er."

Amen! 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,
Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.

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