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Metamorphose

Wort der Woche - KW 25 | 2016

Metamorphose ist ein faszinierender Begriff, der uns herausfordert, in Bezug auf unsere Situation einmal darüber nachzudenken.

Das interessante Bild habe ich bei der Künstlerin Maria-Luise Bodirsky gefunden. Sie schreibt dazu: "Metamorphose bedeutet für mich: Geburt, Pubertät, Häutung, Prozess, Entwicklung, Sterben... aus Altem Neues entstehen lassen."

Interessant, oder?

Verwandlung

Identität?

Die alles entscheidende Frage für Dich, für Adnan und mich ist: wer sind wir und wohin gehören wir? Gehören wir zu dieser Welt? Und wenn ja, sehen wir uns herausgefordert, diese Welt irgendwie besser zu machen? Oder gehören wir zu einer anderen Welt und orientieren uns an den Maßstäben dieser anderen Welt?

Vielleicht fragst Du, warum müssen wir das entscheiden? Ganz einfach: weil der Schöpfer dieses Universums sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Und: „wir sind in dieser Welt aber nicht von dieser Welt"

Joh 8,23 Dazu sagte ihnen Jesus: "Ihr seid von hier unten; ich komme von oben. Ihr gehört zu dieser Welt; ich gehöre nicht zu dieser Welt."

Joh 18,36 Jesus antwortete: "Mein Königreich gehört nicht zu dieser Welt. Wäre ich ein weltlicher Herrscher, dann hätten meine Leute für mich gekämpft, damit ich nicht in die Hände der Juden falle. Aber mein Reich ist von ganz anderer Art."

Was ist unser Auftrag? 

Viele Christen geben dazu folgende Antwort: diese Welt besser zu machen!

Was sagt die Schrift zu dieser Frage? Was sagte Jesus zu seinen Jüngern:

Mt 24,14 "Die rettende Botschaft von Gottes neuer Welt wird auf der ganzen Erde verkündet werden, damit alle Völker sie hören. Dann erst wird das Ende kommen."

Sehen wir es? Gerettet wird jemand nicht dadurch, dass er in einer Welt lebt, die irgendwie besser gemacht wird, sondern dass er die rettende Botschaft von Gottes neuer Welt hört und sich herausrufen lässt.

Herausrufen lässt aus einer verlorenen Welt, die von der Sünde und von Satan und seiner Natur in den Menschen dieser Welt, vollkommen verdorben ist und in Feindschaft zu Gott lebt.

Ja, dass er sich von Gottes Geist in das Ebenbild Jesu Christi verwandeln lässt und sich an den Maßstäben dieser neuen Welt ausrichtet. Dass er sozusagen als Himmelsbürger nach dem trachtet, was droben ist und als Botschafter an Christi Statt die Interessen des Himmels in dieser Welt repräsentiert.

 

Was passiert nun am Ende dieser Welt?

Mt 24,31 "Mit gewaltigem Posaunenschall wird er seine Engel aussenden, und sie werden seine Auserwählten aus allen Teilen der Welt zu ihm bringen."

Warum müssen die Auserwählten aus allen Teilen der Welt heraus zu ihm gebracht werden? Ganz einfach: weil diese Welt unter der Macht und in der Hand des Teufels ist; und zwar solange, bis Jesus ihn entmachtet, bei seinem Wiederkommen:

Lk 4,5 "Dann führte ihn der Teufel auf einen hohen Berg, zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Welt 6 und bot sie Jesus an: "Alle Macht über diese Welt und ihre ganze Pracht will ich dir geben; denn mir gehört die Welt, und ich schenke sie, wem ich will."

Wobei das auch schon wieder eine Lüge war, denn Schöpfer und Eigentümer ist Gott, Satan ist lediglich momentaner Besitzer. Aber er besitzt diese Welt und hat Autorität über alle und alles, was nicht wirklich zu Gott gehört.

Das Ziel aller Religionen!

Bessere Menschen zu sein ist das Ziel aller Religionen dieser Welt. Bitte lasst uns aber realistisch sein und erkennen, dass alle Religionen dieser Welt versagt haben und versagen werden.

Der größte Schaden, der dem Leib Christi und der Wahrheit Gottes zugefügt wurde, ist in der Tatsache begründet, dass wir religiös wurden und dass das Christentum im vierten Jahrhundert zur Staatsreligion erklärt wurde.

Bis dahin war das Christentum getrennt und konträr zur weltlichen Staatsmacht. Kaiser Konstantin war der entscheidende Akteur: Man darf unterstellen, dass es Konstantin bei allen Maßnahmen um den Ausbau seiner eigenen Macht ging. Vor allem versuchte er, einflussreiche christliche Kreise in Afrika und im Osten des Reiches auf seine Seite zu ziehen.

Durch gezielte Privilegierungen wurde die Kirche zu einem politischen und wirtschaftlichen Faktor ersten Ranges gemacht. Für die Christen hatte die kaiserliche Macht vor 313 einen gefallenen Charakter besessen. Sie galt als eine der Sünde ergebene und dem Untergang geweihte Welt.

Und wir heute? Als Babys in das "Christentum" hinein getauft, sind wir sozusagen von Geburt an Christen und haben nun den Anspruch, sowohl auf ewig gerettet als auch irgendwie besser zu sein als der Rest der Welt. Mal mehr, mal weniger, je nachdem, wie wir es für richtig halten.

Dieses Ziel eines besseren Menschen und einer besseren Welt ist vollkommen konträr zum Ziel Gottes. 

Warum? Weil nicht Kultivierung und Höherentwicklung sondern Neuwerdung der Plan Gottes ist!

Nehmen wir das Beispiel von der Raupe und dem Schmetterling. Egal, wie kultiviert, humanistisch, kommunistisch, demokratisch oder religiös diese Raupe ist, sie bleibt eine Raupe. Erst wenn sie die Verwandlung (Metamorphose) d.h. Neuwerdung erlebt hat, ist sie ein Schmetterling; ein neues Wesen!

Eine neue Schöpfung!

So wie die Raupe, brauchen auch wir eine neue Identität, müssen wir verwandelt werden. So wie aus der Raupe ein Schmetterling wird, werden wir vollkommen neue Wesen, die ihre Identität in Christus Jesus haben und seine Herrlichkeit annehmen dürfen.

2 Kor 5,17. "Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden."

Joh 3,3. "Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen."

Himmlisch!

Sehen wir es? Wir lassen unser altes Wesen, das von dieser Welt geprägt ist, hinter uns und werden neue Wesen. Himmlische Wesen!

Aus Gott, in Christus Jesus, durch die Kraft seines Geistes neu geschaffen, haben wir ein neues Wesen in uns. Nun gilt es, diese göttliche, himmlische Identität anzunehmen und unsere gesamte Existenz daran auszurichten.

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor

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