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Position & Aufgabe der Gemeinde

Wort der Woche - KW 18 | 2016

Manche meinen, wir hätten uns als Gemeinden zu lange ins "fromme Ghetto" zurückgezogen und müssten nun endlich "gesellschaftsrelevant" werden und diese Welt retten, indem wir sie im Sinne Gottes transformieren oder zumindest besser machen.

Solche Thesen sind beileibe nicht neu. Aber die entscheidende Frage ist, was sagt das Wort Gottes dazu? Sind wir beauftragt, das Reich Gottes schon hier und heute aufzurichten, oder wird das unser Herr Jesus Christus tun, wenn er als König wiederkommt? Eine durchaus relevante und spannende Frage.

Rö 12,2 „Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.

In der sog. "liberalen Theologie" steht der Mensch heute, wie damals, im Mittelpunkt und nicht mehr der allmächtige und sich uns offenbarende Gott. Ein Grundanliegen der Verfechter ist die enge Verschmelzung der Gemeinde Christi mit der Welt.

Dieser Irrtum führt zu der Meinung, dass die Kirche zur Weltveränderung, ja, Rettung der Welt verpflichtet sei und dass das Reich Gottes nicht erst dann hier auf der Erde anbricht, wenn Jesus Christus wiederkommt und im Tausendjährigen Reich regieren wird, sondern dass wir es hier und heute aufrichten müssten!?!

Im Endeffekt läuft alles darauf hinaus, dass sich die Gemeinde aktiv in die Veränderung dieser Welt einbringen müsse, insbesondere, indem sie sich sozial und politisch engagiert. Aber was sagt Gottes Wort dazu?

1 Kor 14,37 "Vielleicht meint jemand, er sei ein Prophet oder Gottes Geist habe ihm sonst irgendwelche Gaben geschenkt. Nun, dann muss er zuerst einmal anerkennen, dass das, was ich euch schreibe, vom Herrn angeordnet ist."

Sie ist unter der Herrschaft des Teufels: Lk 4,6. "Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich alle diese Macht und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem immer ich will, gebe ich sie."

Jesus sagt, dass der Teufel der Fürst und Paulus sagt, dass er sogar der Gott dieser Welt ist. Diese Welt steht Gott feindlich gegenüber: Jesus sagt seinen ungläubigen Brüdern Joh 7,7. "Die Welt kann euch nicht hassen; mich aber hasst sie, weil ich von ihr zeuge, dass ihre Werke böse sind."

Diese Welt, die unter der Herrschaft Satans ist, wird aufbewahrt zum Gericht: 2 Petr 3,7. "Die jetzigen Himmel und die ‹jetzige› Erde aber sind durch dasselbe Wort aufbewahrt und für das Feuer aufgehoben zum Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen."

Hat die Gemeinde den Auftrag, "die Welt zu umarmen", wie das einige sog. Theologen formulieren? Die Bibel nennt uns, die wahren Gläubigen und Gemeinde Gottes die ek-klesia die aus dieser verdorbenen und verlorenen Welt herausgerufene Versammlung, die Gott berufen und geheiligt hat, die den Leib Christi bildet und IHM angehört und durch den Heiligen Geist lebt und wirkt.

Wir sind durch den HERRN gerechtfertigt, geheiligt und herausgerettet aus dem Machtbereich Satans. Wir gehören Christus an, als die bluterkaufte und makellose Braut, die sein ewiges Eigentum ist. 2 Kor 11,2. "Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um ‹euch als› eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen."

Fremdlingschaft! Ein Fremdling ist jemand, dessen Heimat woanders ist, der sich im Gastland nicht einzumischen hat, sondern nur geduldeter Durchreisender ist, auf dem Weg zu seinem eigentlichen Vaterland. 1 Petr1,17. "Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht!"

1 Petr 2,11 "Liebe Freunde, ihr seid nur Gäste und Fremde ´in dieser Welt`. Deshalb ermahne ich euch, den selbstsüchtigen Wünschen der menschlichen Natur nicht nachzugeben, denn sie führen einen Krieg gegen eure Seele. 12 Ihr lebt unter Menschen, die Gott nicht kennen. Führt darum ein vorbildliches Leben! ..."

Hebr 11,13. "Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die Verheißungen nicht erlangt, sondern sahen sie von fern und begrüßten sie und bekannten, dass sie Fremde und ohne Bürgerrecht auf der Erde seien."

Schon in apostolischer Zeit gab es in der Gemeinde Menschen, die den Sinn und die Bestrebungen der Gläubigen auf irdische Dinge lenken wollten. Solchen Absichten widerspricht der Apostel auf das Entschiedenste. Er warnt die Gemeinde vor der ernsthaften Gefahr, nach irdischen Segnungen zu streben statt nach den himmlischen Dingen. 

Phil 3,17. "Seid miteinander meine Nachahmer, Brüder, und seht auf die, welche so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt! 18. Denn viele wandeln, von denen ich euch oft gesagt habe, nun aber auch mit Weinen sage, ‹dass sie› die Feinde des Kreuzes Christi ‹sind›: 19. deren Ende Verderben, deren Gott der Bauch und deren Ehre in ihrer Schande ist, die auf das Irdische sinnen. 20. Denn unser Bürgerrecht ist in ‹den› Himmeln, von woher wir auch ‹den› Herrn Jesus Christus als Retter erwarten,"

Die wahre Gemeinde ist berufen, in heiliger Absonderung von dem verdorbenen Treiben dieser Welt zu wandeln. 

Heute ist es nicht Gottes Absicht, sein Reich aufzurichten. Denn sein Wille wird bei Antritt der Königsherrschaft Jesu Christi in göttlicher Autorität durchgesetzt werden. Aber erst zu der von Gott bestimmten Zeit. Nein, wir haben keinen Auftrag, diese Welt zu retten oder sie gar zu regieren oder gegen die Ungerechtigkeiten zu intervenieren oder sogar zu protestieren! Unser Auftrag ist es, für die Menschen in der Welt zu beten, insbesondere für die, die in Verantwortung für diese Welt stehen.

Vielmehr ruft Gott heute durch die Verkündigung des Evangeliums sündige Menschen aus dieser gottfeindlichen Welt heraus und bringt sie in seine Gemeinde, die eine heilige Schar von Fremdlingen in dieser Welt ist. Wir dienen gemeinsam - als Gemeinde - dem von der Welt verworfenen, gekreuzigten und auferstandenen Herrn Jesus Christus, der seinen Platz in den Himmeln eingenommen hat. Wir bringen sündige Menschen, die aus der Gnade Gottes, im Leid dieser verlorenen Welt Errettung suchen, mit unserem himmlischen Herrn in Verbindung. Wir sind ein himmlisches Licht in der Finsternis dieser verlorenen Welt. Amen! 

Test-Text.

Nun bin ich gespannt...

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor

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