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Prophetie

Wort der Woche - KW 26 | 2016

Eine wichtige Frage ist, ob wir in unserer Zeit, ja, in unserer "Heilszeit", dem Zeitalter der Gnade bzw. dem Zeitalter der Gemeinde, aktuelle Offenbarungen vom oder über den Himmel brauchen?

Was sagt die Heilige Schrift zu diesem Thema? Sind die Offenbarungen Gottes an uns abgeschlossen oder nicht?

Kennen wir den Willen Gottes für uns, die Gemeinde, oder kennen wir ihn nicht?

Brauchen wir neue Instruktionen, vielleicht sogar täglich ganz frisch vom Himmel?

Brauchen wir Propheten, um zu wissen, was Gott mit uns vorhat? Ist es nicht vielmehr sein Wort und sein Geist, die uns leiten?

 

Warnung!

Dazu ist es wichtig, folgende Verse aus den letzten Passagen der Bibel zur Kenntnis zu nehmen:

Offb 22,18 "Wer auch immer die prophetischen Worte dieses Buches hört, den warne ich nachdrücklich: Wer diesen Worten etwas hinzufügt, dem wird Gott all das Unheil zufügen, das in diesem Buch beschrieben wurde.

19 Und wer etwas von diesen prophetischen Worten wegnimmt, dem wird Gott auch seinen Anteil an den Bäumen des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, die in diesem Buch beschrieben sind."

Ist es nicht so, dass alles, was wir von Gott oder über Gott, über diese Welt, den Himmel und die Hölle wissen müssen, in der Heiligen Schrift geschrieben steht?

Wozu hat aber dann Jesus - im Rahmen des 5-fältigen Dienstes - Propheten in die Gemeinde gesetzt? 

Die Aufgabe der Propheten im Alten Testament und auch zur Zeit der Gemeinde Jesu, bis zur Fertigstellung der Heiligen Schrift, war es, Gottes Willen an sein Volk weiter zu geben.

Erfahrungen mit falsch verstandener Prophetie

Es gibt leidvolle Erfahrungen mit falscher Prophetie:

  • Prophetomanie 
    Es beginnt mit Prophetomanie: man kann keine Entscheidung mehr treffen, auch für alltägliche Dinge, ohne vorher den Propheten gefragt zu haben!
  • Prophetokratie
    Dann kommt es zur Prophetokratie: der sogenannte Prophet herrscht über die Gemeinde; nichts kann ohne ihn und sein Einverständnis entschieden werden.
  • Prophetophobie
    Schließlich kommt es zur Prophetophobie: nachdem sich nach und nach herausgestellt hat, dass alles Schwindel war, will keiner mehr etwas von Prophetie wissen.

Dann hat es der Teufel geschafft, dass diese wertvolle Gabe der Prophetie in der Gemeinde unwirksam wurde und die nötige Erbauung, Ermahnung und Tröstung fehlt. 

Was für ein Schaden!

Was ist die Aufgabe der Propheten heute?

Was ist nun heute, da wir den gesamten Willen Gottes, den ER uns mitteilen wollte, kennen, die Aufgabe der Propheten? Lasst uns dazu folgende Verse anschauen:

Prophetie fügt nichts zur Bibel hinzu, sie wird an Hand der Schrift geprüft und dient dazu, dass alle etwas lernen und ermutigt werden.

Gal 1,8-9: „8 Aber wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium verkündigte außer dem, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht! 9 Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas als Evangelium verkündigt außer dem, was ihr empfangen habt: er sei verflucht!“

Manche glauben vielleicht selbst, prophetisch zu reden, obwohl sie etwas sagen, was nicht von Gott ist und auch nicht mit seinem Wort übereinstimmt. Daher hat die Gemeinde die prophetischen Reden immer zu prüfen.

1.Thes 5, 22 „Aber was böse ist, darauf lasst euch nicht ein, in welcher Gestalt auch immer es an euch herantritt.“

Hinweis: alles, was nicht von Gott kommt, ist böse. Warum? Weil diese ganze Welt böse ist und unter der Herrschaft der Bosheit in Person steht!

Rö 12,6 „Denn die Gaben, die Gott uns in seiner Gnade geschenkt hat, sind verschieden. Wenn jemand die Gabe des prophetischen Redens hat, ist es seine Aufgabe, sie in Übereinstimmung mit dem Glauben zu gebrauchen.“

1.Kor 14,3. "Wer aber weissagt (oder prophetisch redet), redet zu den Menschen ‹zur› Erbauung und Ermahnung und Tröstung."

Der Prophet unserer Zeit ist kein "Voraussager" sondern hat die Aufgabe, diejenigen Worte aus der Heiligen Schrift, die ihm unser Herr durch seinen innewohnenden Geist lebendig macht, der Gemeinde mitzuteilen. Wozu?

1.Kor 14,12. "So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, dass ihr überreich seid zur Erbauung der Gemeinde."

Eph 4,12. "zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes"

Es geht in aller Regel um die Gemeinde, (fast) nie um einzelne Personen"

Paulus spricht in diesem Zusammenhang eine ernste Warnung aus:

Röm 12,3 "In der Vollmacht, die mir Gott als Apostel gegeben hat, warne ich euch: Überschätzt euch nicht, sondern bleibt bescheiden. Keiner von euch soll sich etwas anmaßen, was über die Kraft des Glaubens hinausgeht, die Gott ihm geschenkt hat."

Nur Christus kann vom Himmel reden

Johannes der Täufer sagte zu dem Thema folgendes:

Joh 3,30 "Christus soll immer wichtiger werden, und ich will immer mehr in den Hintergrund treten.

31 Er ist vom Himmel gekommen und steht deshalb über allen. Wir aber gehören zur Erde und können nur von irdischen Dingen reden. Christus kommt vom Himmel

32 und kann bezeugen, was er dort gesehen und gehört hat. Trotzdem glaubt ihm keiner!"

Also, nur Christus kann bezeugen, was im Himmel ist. Nicht einmal Paulus konnte mit Worten ausdrücken, was er dort gesehen und gehört hatte…

Einem Menschen steht es nicht zu, vom Himmel zu berichten!

Was für eine herrliche Passage von Paulus im 2. Brief an die Korinther:

2 Kor 12 1. "Gerühmt muss werden; zwar nützt es nichts, aber ich will auf Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn kommen.

2. Ich weiß von einem Menschen in Christus, dass er vor vierzehn Jahren - ob im Leib, weiß ich nicht, oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -, dass dieser bis in den dritten Himmel entrückt wurde.

3. Und ich weiß von dem betreffenden Menschen - ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -,

4. daß er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht.

5. Über diesen will ich mich rühmen; über mich selbst aber will ich mich nicht rühmen, nur der Schwachheiten.

6. Denn wenn ich mich rühmen will, werde ich ‹doch› nicht töricht sein, denn ich werde die Wahrheit sagen. Ich enthalte mich aber dessen, damit nicht jemand höher von mir denke, als was er an mir sieht oder was er von mir hört,

7. auch wegen des Außerordentlichen der Offenbarungen. Darum, damit ich mich nicht überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, daß er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.

8. Um dessentwillen habe ich dreimal den Herrn angerufen, daß er von mir ablassen möge.

9. Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn ‹meine› Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen (Reinhold: nicht meiner Offenbarungen will ich mich rühmen!!!), damit die Kraft Christi bei mir wohne."

Jesus selbst sagte den Jüngern folgende ernste Worte:

Mt 7,15. "Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe."

deshalb wollen wir uns an die Heilige Schrift halten und jegliche Aussage anhand des Wortes Gottes prüfen. Dank sei Gott, dass wir die Schrift als entscheidenden Anker haben, sonst wären wir verloren in der Mystik der Irrlehren dieses endlosen Universums.  

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor

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