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Wahre Freiheit

Wort der Woche - KW 23 | 2017

Zunächst müssen wir uns überlegen, was mit Freiheit wirklich gemeint ist? Viele glauben ja, dass Freiheit bedeuten würde, alles tun zu können, was man will. Aber ist das wirklich so? Schauen wir uns einmal an, was die Heilige Schrift dazu sagt:

Röm 7,19. „Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. 20. Wenn ich aber das, was ich nicht will, ausübe, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die in mir wohnende Sünde.“

Somit sehen wir hier ganz deutlich, was wahre Freiheit wirklich bedeutet!

Wahre Freiheit bedeutet, nicht tun zu müssen, was das in unserem Fleisch wohnende Gesetz der Sünde will, sondern das, was das in unserm Geist wohnende Gesetz des Geistes des Lebens will!

Jesus Christus ist selbst das Wort!

"Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens." Hebr 4,12

Kein Mensch ist vollkommen frei.

Aber wir sind an die Sünde versklavt,

so wie es das Wort Gottes sagt. Auch wenn wir es nicht erkennen, so sind wir so lange Sklaven der Sünde, bis wir unser altes sündiges Leben mit Christus ans Kreuz bringen und durch die Kraft seiner Auferstehung leben.

Röm 7,21 „Ich stelle also folgende Gesetzmäßigkeit bei mir fest: So sehr ich das Richtige tun will – was bei mir zustande kommt, ist das Böse.“

Jeder Mensch, auch der ungläubige, weiß durch sein Gewissen, was richtig und falsch ist, was gut und böse ist. Aber der ungläubige Mensch kann aus seiner Kraft heraus diese Gesetzmäßigkeit der Sünde in seiner gefallenen Natur nicht überwinden. Und in aller Regel will er das auch gar nicht!

Erst wenn ein Mensch von neuem geboren wird, sehnt er sich danach, das Wort Gottes und seine Gebote zu halten und danach zu leben:

Freude am Gesetz Gottes

Röm 7,22 „Zwar stimme ich meiner innersten Überzeugung nach dem Gesetz Gottes mit Freude zu, 23 doch in meinem Handeln sehe ich ein anderes Gesetz am Werk. Es steht im Kampf mit dem Gesetz, dem ich innerlich zustimme, und macht mich zu seinem Gefangenen. Darum stehe ich nun unter dem Gesetz der Sünde, und mein Handeln wird von diesem Gesetz bestimmt.“

Der Apostel Paulus schildert uns diesen Kampf zwischen der Gesinnung des neuen Menschen und den Begierden des alten Menschen, der sündigen Natur, in folgender Weise sehr drastisch und anschaulich:

Röm 7, 24 „Ich unglückseliger Mensch! Mein ganzes Dasein ist dem Tod verfallen. Wird mich denn niemand aus diesem elenden Zustand befreien? 25 Doch! Und dafür danke ich Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Es gilt also beides: Während ich meiner innersten Überzeugung nach dem Gesetz Gottes diene, bin ich doch gleichzeitig, so wie ich von Natur aus bin, an das Gesetz der Sünde versklavt.“

Wir sehen also, dass der Mensch ein Sklave der Sünde ist, und zwar so lange, bis er durch Gott, sein Wort und seinen Geist von neuem geboren wird.

Auch und gerade nach der neuen Geburt geht der geistliche Kampf zwischen dem in unserem Fleisch wohnenden Gesetz der Sünde und dem in unserem Geist wohnenden Gesetz des Geistes des Lebens weiter.

Wenn wir uns gegen unser Versprechen an unseren Herrn, doch für das Gesetz der Sünde entscheiden sollten, dann geraten wir erneut in die Sklaverei der Sünde. Da hilft nur eines: sofort Buße tun und in die Freiheit des Gesetzes des Geistes des Lebens zurückkehren.

Grundsätzlich sehen wir zwei ganz verschiedene Wege,

die der Mensch gehen kann, wenn er errettet ist. Wenn er nicht errettet ist, gibt es für ihn nur den ersten Weg.

Der erste Weg ist der Weg der Selbstverwirklichung: er ist geprägt durch Rebellion gegen Gott und seine Gebote, ja, gegen eine letzte Autorität, der gegenüber der Mensch sich verantworten muss. Hier herrscht der Eigenwille und die Selbstsucht. Aber dieser Weg ist der Weg der Knechtschaft. Der unbarmherzige Treiber ist der Fürst dieser Welt, der Oberrebell, der Geist der Finsternis, der die Menschen in ihrer Selbstsucht fängt und letztlich zerstört.

Der zweite Weg ist der Weg der Heiligung: er ist geprägt von der Nachfolge Christi, von der wahren Freiheit in IHM, von Freude, von Hoffnung, Zuversicht und Mut. Wer den Geist Christi hat, ist ein Kind Gottes, das mit Freude und aus Liebe ein Leben führen will, wie es Gott wohlgefällig ist. Und durch die Kraft der Auferstehung ist er auch in der Lage, dieses Leben zu führen und Christus immer ähnlicher zu werden.

Hier scheiden sich die Geister!

Wenn ein Mensch nicht von neuem geboren ist, sondern vielmehr lediglich eine „Scheinbekehrung“ erlebt hat, hat er weder die Kraft, die Sünde im Fleisch zu überwinden, noch Freude daran.

Wenn keine Freude an der Wahrheit des Wortes Gottes und in der Nachfolge Jesu Christi vorhanden ist, kann sich der Mensch zwar gezwungenermaßen abmühen, aber er wird aus diesem „Teufelskreis“ der sündigen, alten Natur, aus eigener Kraft nicht entfliehen können.

Schauen wir uns einmal die Frucht dieser sündigen Natur des Menschen an:

Gal 5,19. „Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, 20. Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Hader, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, 21. Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen. Von diesen sage ich euch im Voraus, so wie ich vorher sagte, dass die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.“

Wenn nun ein Mensch mit dieser gefallenen Natur nicht von neuem geboren wird, weil er auf Basis einer falschen Information und Lehre eine oberflächliche Entscheidung getroffen hat, die von ihm keinen Preis verlangt, wird er selbstzentriert bleiben, sich selbst verwirklichen und ein irdisch gesinntes Evangelium hören wollen.

Er wird erwarten, dass Gott ihm ein möglichst angenehmes Leben beschert, mit allen Lösungen für die Begierden seines Fleisches. Dementsprechend wird er sich auch Lehrer und Verkündiger auswählen.

Aber auch für diejenigen, die neues, geistliches Leben von Gott empfangen haben, ist es ein Kampf, um den Sieg über die Sünde zu erringen. Wenn wir aus dem Samen des Wortes Gottes und in der Kraft des Heiligen Geistes von neuem gezeugt und geboren wurden, so sind wir jetzt geistlich in unserem innersten Wesen, in unserem Herzen vollkommen neu geworden. Dann hat uns der Geist Gottes erfüllt und versiegelt und gibt uns die Kraft, nun so zu leben wie es Gott wohlgefällig ist und wie unser großes Vorbild, der Herr Jesus Christus, gelebt hat.

Der Kampf

Nun beginnt der Kampf des Heiligen Geistes in uns und unseres neuen geistlichen Wesens, unserer neuen Natur, dem neuen Menschen, den wir in Christus „angezogen“ haben, gegen unsere alte fleischliche und sündige Natur.

Gal 5,16. „Ich sage aber: Wandelt im Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen. 17. Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist auf, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt.“

Aber da hilft es uns überhaupt nichts, uns zu kasteien oder in Askese zu leben, da wir es im Fleisch nicht vollbringen können, vielmehr müssen wir im Glauben an unseren Herrn und Erlöser Jesus Christus ein neues Leben führen.

Gal 2,20. „und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben ‹, und zwar im Glauben› an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.“

Lieber Reinhold, in Deinem und in unserem Geist ist das Gesetz Gottes wirksam, aber im Fleisch ist das Gesetz der Sünde in Kraft. Nun ist die Frage, welches Gesetz sich in unserem Leben durchsetzen wird?

Röm 7,5 „Denn als unser Leben noch von unserer eigenen Natur bestimmt war, wirkten sich in allem, was wir taten, die sündigen Leidenschaften aus, die vom Gesetz geweckt wurden. Und die einzige Frucht, die das brachte, war der Tod. 6 Jetzt aber, wo wir dem Gesetz gegenüber gestorben sind, das uns gefangen hielt, unterstehen wir ihm nicht länger. Wir stehen jetzt im Dienst einer neuen Ordnung, der des Geistes, und unterstehen nicht mehr der alten Ordnung, die vom Buchstaben des Gesetzes bestimmt war.“

Sind wir wirklich mit Christus gestorben? Halten wir uns dafür und nehmen wir es für uns in Anspruch, dass der Leib der Sünde außer Wirksamkeit ist?

Röm 8,13 „Wenn ihr euer Leben von eurer eigenen Natur bestimmen lasst, müsst ihr sterben. Doch wenn ihr in der Kraft von Gottes Geist die alten Verhaltensweisen tötet, werdet ihr leben.“

Wenn wir mit Christus gestorben sind, ja, ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so können wir aus seiner Auferstehungskraft leben. Täglich!

Röm 6,5 „Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.“

Aber was genau ist mit Christus gestorben? Unser alter, innerer Mensch ist gestorben, nicht unser äußerer Mensch. Das sündige Fleisch ist noch in Wirksamkeit, hat aber keine Autorität und keine Macht mehr über uns, da wir in unserem Geist neu geschaffen wurden und nun Gottes Geist in uns wohnt und uns hilft, den Kampf gegen das sündige Fleisch zu gewinnen.

Wenn wir unsere Glaubens-Verbindung zu Christus aufrechterhalten und wissen, dass wir uns "als der Sünde gekreuzigt" halten dürfen, dann sind wir innerlich frei und das gibt uns im Glauben die Kraft, unsere fleischlichen Begierden außer Wirksamkeit zu setzen, weil die „Entscheidungs-Kompetenz“ nicht mehr darauf eingeht. D.h., weil unser Wollen nicht mehr das des Fleisches ist und Gott uns das Vollbringen schenkt.

Das Geheimnis des Siegerlebens wurde uns von Gott im Brief an die Römer in Kapitel sechs und im Brief an die Galater in Kapitel zwei offenbart.

Röm 6,19 „Ich gebrauche das Bild vom Sklavendienst, das ihr alle kennt, weil ihr sonst vielleicht nicht versteht, worum es geht. Früher habt ihr euch in den verschiedenen Bereichen eures Lebens gewissermaßen wie Sklaven in den Dienst der Unmoral und der Gesetzlosigkeit gestellt, und das Ergebnis war ein Leben im Widerspruch zu Gottes Gesetz. Jetzt aber macht euch zu Sklaven der Gerechtigkeit, und stellt alle Bereiche eures Lebens in ihren Dienst; dann wird das Ergebnis ein geheiligtes Leben sein.“

Lieber Leser, aus dem Glauben an unseren Herrn und seine Auferstehungskraft haben wir den Sieg über unser Fleisch. Den Sieg, den wir ohne IHN niemals erreichen können.

Erlöst und befreit

Unser Herr Jesus Christus hat zwei Dinge für uns vollbracht:

  1. Er hat uns von unserer Schuld erlöst, indem ER für uns gestorben ist und Gott den Schuldschein getilgt und ans Kreuz geheftet hat.
  2. Er hat uns von unserer alten Sündennatur befreit, die wir mit ihm in den Tod geben können, sodass wir nun aus der Kraft seiner Auferstehung leben und das Fleisch überwinden können.

Hebr 2,14. „Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, 15. und um alle die zu befreien, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren.“

Was für eine Gnade und Liebe? 

Amen!"

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,
Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.

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