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Wunderheilung

Wort der Woche - KW 3 | 2016

Wenn wir uns mit diesem Thema beschäftigen, müssen wir uns zunächst einige grundlegenden Fragen stellen. Bevor wir das tun, wollen wir kurz überlegen, was uns die Heilige Schrift darüber sagt, was Gott möchte.

Wir sind uns sicher darüber im Klaren, dass Gott möchte, dass wir mit allen Anliegen zu ihm kommen. Ganz bestimmt möchte Gott nicht, dass wir – unabhängig von ihm und seinem Willen – agieren!

Aber genau das will der ewige Verführer und Lügner, der Teufel. Er will uns immer von Gott wegbringen und möchte, dass wir – unabhängig vom Willen Gottes, unseren Willen und damit seinen Willen durchsetzen.

Nun zu den grundlegenden Fragen:

  1. Ist es der Wille Gottes, dass alle Menschen – zumindest alle seine Kinder - körperlich geheilt sind?
  2. Ist die körperliche Heilung von unserem Glauben abhängig?
  3. Salbt Gott besondere Menschen mit einer generellen Heilungsgabe?

Nun zur Frage 1: Wenn wir glauben, dass Gott alle seine Kinder körperlich heilen will, dann geht es nicht mehr darum, Gott um Heilung zu bitten, da dies ja dann vollkommen irrelevant wäre. Das bedeutet, wir sind bzgl. der Heilung unabhängig von Gott. Warum empfangen wir dann so oft keine körperliche Heilung, wenn es doch sein Wille wäre?

Manche nehmen die folgenden beiden Schriftstellen als Begründung dafür, dass wir einen pauschalen Anspruch auf körperliche Heilung hätten:

Jes 53,5. „Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“

Mt 8,17. „…damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: "Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten“

Die Heilung an Geist, Leib und Seele ist uns durch Jesu Tod am Kreuz zugesprochen worden.

Die Frage ist nun, wann dies geschieht. Die Antwort auf diese Frage dürfen wir nicht nach unseren Fantasien, sondern an Hand der Schrift beantworten.

Lasst uns bedenken, was die Heilige Schrift dazu sagt.

  • Geistlich sind wir bei der Bekehrung neu geschaffen worden.
    (2 Kor 5,17)
  • Seelisch sind wir herausgefordert, uns täglich zu verändern in das Ebenbild Christi. (Röm 12,2)
  • Körperlich sterben wir jeden Tag ein Stück mehr, werden wir gebrechlicher und sind oft auch krank oder behindert.

Unser Körper ist dem Tode verfallen und nicht zu retten. Bei der Entrückung oder Auferstehung bekommen wir einen neuen Leib, so wie unser HERR Jesus ihn bekam.

Das ist es, was Jesaja prophezeite und Jesus am Kreuz für uns bewirkte. Ja, durch seine Wunden ist uns Heilung geworden, aber nirgends steht, dass Gott unseren todverfallenen Leib generell heilen wird.

Nun zur Frage 2: Ist die körperliche Heilung von unserem Glauben abhängig? Ein Gläubiger wird so bezeichnet, weil er an Gott glaubt, der alles kann, d.h. auch heilen kann. Wenn die körperliche Heilung nur von unserem Glauben abhängig sein sollte, dann müsste jeder Gläubige geheilt werden. Wo finden wir in der Heiligen Schrift, dass jeder Gläubige geheilt wird? Nirgends.

Wenn ein selbst ernannter Wunderheiler sein Versagen auf den fehlenden Glauben des Gläubigen schiebt, dann zeugt dies nicht nur von seiner Irrlehre sondern er treibt damit die Gläubigen in den Selbstzweifel.

Entweder ist der Gläubige dann sauer auf Gott, weil Gott in seinem Fall seine angebliche Zusage für die Heilung nicht einlöst oder der Gläubige zu dem Schluss kommt, dass er doch keinen Glauben hat, oder dass Gott ihn nicht liebt oder vergessen hat.

In allen diesen Fällen hat der selbsternannte Wunderheiler den Willen des Teufels zu Stande gebracht. Und zwar dadurch, dass der Gläubige an Gott zweifelt oder sogar verzweifelt.

Nicht Unabhängigkeit von Gott, vielmehr Hinwendung zu IHM ist entscheidend. Denn heißt es nicht schon im Vaterunser, dass wir täglich um den Willen Gottes für unser Leben bitten sollen? Oder Lk 11,10 „Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.“

Der Glaube braucht das lebendige Wort Gottes, um etwas zu haben, worauf er sich gründen kann. Wenn Gott uns Heilung zuspricht – ganz individuell und keinesfalls pauschal – dann braucht es Glauben, um diese Heilung zu empfangen. Aber die Voraussetzung, um im Glauben Heilung zu empfangen, ist immer der individuelle Wille Gottes!

Nun zur Frage 3: Salbt Gott besondere Menschen mit einer generellen Heilungsgabe?

Ist es nicht so, dass Gott durch seinen Geist mit seinen Gaben wirkt, wie ER will, wann ER will und durch wen ER will?

Wie können sich da einige erdreisten?? und ein Gewerbe daraus machen, dass SIE nun Menschen heilen könnten? Unabhängig von Gott, als geistliche Heilpraktiker sozusagen? Ist es nicht der satanische Spirit, der von allem Anfang an sein will wie Gott?

Wenn Gott durch seinen Sohn Jesus oder durch die Apostel Menschen geheilt hat, so geschah es immer sofort, vollständig und für alle, die zu ihnen kamen oder zu ihnen gebracht wurden.

Und wie ist es heute? Wenn einer sagt, er hätte von Gott Vollmacht zu heilen, warum werden dann die Menschen nicht alle geheilt, die zu ihm kommen oder zu ihm gebracht werden?

Dann ist er ein Lügner und Betrüger, da er gar keine Vollmacht von Gott hatte.

Hätte er die Vollmacht, dann würden gemäß der Schrift alle - ohne Ausnahme - geheilt werden, die zu ihm kommen. Um seinen Betrug zu kaschieren, schiebt er es auf den fehlenden Glauben des Gläubigen. Noch dreister geht es nicht, aber so ist jeder teuflische Betrug einfach dreist.

Es bleibt dabei: Gott heilt, aber nicht grundsätzlich alle Gläubigen, sondern wann ER will und wen ER will. Und wir dürfen es aus Seiner Gnade im Glauben empfangen. Entweder direkt im Gebet von IHM oder durch jemanden, den er in jedem speziellen Fall eine besondere Einzel-Vollmacht erteilt,keine Generalvollmacht. Die hatte nicht mal Jesus. Er tat nur, was er den Vater tun sah…

Lasst uns zu unserem himmlischen, barmherzigen und liebenden Vater gehen, wenn wir was brauchen und IHN bitten! Und wenn er uns nicht heilt, so wie Paulus zum Beispiel, der selbst auch dreimal zum Herrn gefleht und nicht der Krankheit befohlen hat, so lasst uns unserer Schwachheit rühmen, dann empfangen wir von Gott die Kraft, die wir brauchen, um in dieser Schwachheit stark zu sein. Amen.

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.

Reinhold Thalhofer | Adnan Krikor

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