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Das soziale Evangelium: Wahrheit oder Irrtum?

Wort der Woche - KW 5 | 2016

Was ist der Grund, wenn ein Volk oder eine Gruppe von Menschen Not leidet? Ist Gott nicht in der Lage, dies zu ändern? Oder könnte es sein, dass Gott Nöte zulässt oder sogar initiiert, weil er einen triftigen Grund dafür sieht?

5 Mo 11,26. „Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: 27. den Segen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, gehorcht, die ich euch heute gebiete, 28. und den Fluch, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gehorcht und von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, um andern Göttern nachzulaufen, die ihr nicht kennt.“

Wenn es so ist, dass Gott in dieser Welt Not zulässt oder sogar initiiert, dann handeln wir gegen Gottes Willen, wenn wir dem entgegen wirken. Wohlgemerkt: wir reden von der Welt, nicht von Gottes Volk, das Gottes Geboten gehorcht.

Wir sehen durch die gesamte Bibel hindurch, dass Gott ein Volk, das sich ihm zuwendet und sich nach seinen Geboten richtet, segnet. Ja, oft sogar über die Maßen segnet. Aber wenn sich ein Volk oder ein Mensch von Gott abwendet, hält Gott seinen Segen zurück, ja, er überlässt diesen dem Satan. Aber warum? Ist Gott unbarmherzig?

Wie war es bei dem Gleichnis vom verlorenen Sohn? Er ging seine eigenen Wege, verprasste sein Erbe mit Huren; und sein Vater musste es zulassen, dass er bei den Schweinen landete, damit er umkehrte, Buße tat und zu seinem Vater zurückging.

Was wäre passiert, wenn ihn jemand in dieser Situation mit Geld oder Essen versorgt hätte? Er hätte so weiter gemacht und wäre letzten Endes verloren gegangen. Erst als er bei den Schweinen gelandet und am Ende war, ist er zur Besinnung gekommen und umgekehrt.

Wir reden hier nicht davon, dass ein Mensch in Lebensgefahr ist, wie bei dem Beispiel vom barmherzigen Samariter. Jeder Mensch hat die Pflicht einem andern zu helfen, wenn dieser sich in Lebensgefahr befindet.

Wir reden hier davon, dass wir von Gott nicht den Auftrag haben, diese verdorbene Welt, die vom Teufel regiert wird und er sogar der Gott dieser Welt genannt ist, durch unser Engagement und unsere Ressourcen zu verbessern, zu unterstützen oder zu reformieren.

Wenn Menschen in Not geraten, in Not, die der wahre Gott bewusst zulässt, haben sie die Herausforderung und die Chance zugleich, ihr Leben zu überdenken und umzukehren. Damit Gott sie segnen kann, nicht wir, gegen den Willen Gottes!

Wir verkündigen ihnen das wahre Evangelium und bitten sie in Jesu Auftrag: lasst euch doch mit Gott versöhnen. Wozu? Nochmals: Damit Gott sie segnen kann. Wenn wir sie segnen wollen, sind wir letztlich wieder bei der Ursünde: wir wollen sein wie Gott.

Warum hat der Apostel Paulus jemanden dem Satan übergeben?

1.Kor 5,5. „…einen solchen im Namen unseres Herrn Jesus dem Satan zu überliefern zum Verderben des Fleisches, damit der Geist errettet werde am Tage des Herrn.“

Sehen wir das? Er hat den Schutz der Gemeinde weggenommen und diesen Menschen dem Satan ausgeliefert, damit er letztlich gerettet wird? Erkennen wir darin die Liebe Gottes?

Verstehen wir, dass die soziale Verantwortung für die Menschen dieser Welt durch die Regierungen dieser Welt wahrgenommen werden muss. Jeder Bürger und jedes Unternehmen in dieser Welt hat die Pflicht, Steuern zu bezahlen, damit die Regierung diesem Auftrag nachkommen kann. Sozialpolitik ist - genau wie die Politik an sich – Aufgabe der Politiker, nicht des Volkes Gottes.

Wir sind in dieser Welt aber nicht von dieser Welt. Wir sind Botschafter an Christi statt. Wo hätte sich je ein Botschafter eines anderen Landes politisch im Gastland engagiert? Er hat hier lediglich die Interessen seines eigenen Landes zu vertreten. Wir sind Himmelsbürger und vertreten die Interessen des Himmels.

Wir, als Leib Christi, haben die soziale Verantwortung für die Glieder am Leib Christ; für die Bürger des Himmels, für die Kinder Gottes.

Die Aussage Jesu: „…was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan…“  meint, was wir an den Kindern Gottes getan haben, nicht an der Welt.

An der Welt haben wir den Auftrag, das Evangelium zu verkündigen und die Menschen aus dieser verdorbenen und vom Teufel regierten Welt im Namen Jesu herauszurufen.

Wenn wir Liebe untereinander haben, weil die Liebe Gottes durch den Heiligen Geist in unseren Herzen ist, wird die Welt erkennen, dass wir Jünger Jesu sind.

Dann werden wir aufhören, Gott spielen zu wollen und aus Liebe zu den Menschen den Plan und die Absichten Gottes nicht durch unsere eigene Überheblichkeit und falsch verstandene Humanität zu durchkreuzen. Gott ist immer noch in der Lage, ein Volk, eine Gruppe oder einzelne Menschen zu segnen.

Lasst uns konsequent sein und unseren eigentlichen Auftrag von Gott ausführen: nämlich Menschen aus dieser verlorenen und verdorbenen Welt herauszurufen; und nicht diese verdorbene Welt, die der Teufel regiert, aktiv zu unterstützen.

Und in letzter Konsequenz damit den Menschen die Chance zu geben, zum wahren Gott umzukehren.

Amen, liebe Geschwister!

Gottes reichen Segen und viel Perspektive, Zuversicht und Mut.

Reinhold Thalhofer | Adnan Krikor

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