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Der wahre Weinstock

Wort der Woche - KW 43 | 2016

wenn unser HERR Jesus sagt, dass ER der wahre Weinstock ist, müssen wir fragen, was ER damit meint.

Joh 15,1. "Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner."

Dazu wollen wir uns grundsätzlich mit dem Begriff Weinstock oder Weinberg im Wort Gottes beschäftigen. Wir lesen dazu, dass Gott im Alten Bund durch den Propheten Jesaja folgendes sagte:

Der damalige Weinberg des HERRN

Jes 5 1. "Singen will ich von meinem Freund, das Lied meines Liebsten von seinem Weinberg: Einen Weinberg hatte mein Freund auf einem fetten Hügel.
2. Und er grub ihn um und säuberte ihn von Steinen und bepflanzte ihn mit Edelreben. Er baute einen Turm in seine Mitte und hieb auch eine Kelterkufe darin aus.
Dann erwartete er, dass er Trauben bringe. Doch er brachte schlechte Beeren.
3. Und nun, Bewohner von Jerusalem und Männer von Juda, richtet doch zwischen mir und meinem Weinberg!
4. Was war an meinem Weinberg noch zu tun, und ich hätte es nicht an ihm getan? Warum habe ich erwartet, dass er Trauben bringe, und er brachte schlechte Beeren?
5. Nun, so will ich euch denn mitteilen, was ich mit meinem Weinberg tun werde: Seinen Zaun ‹will ich› entfernen, dass er abgeweidet wird, seine Mauer niederreißen, dass er zertreten wird.
6. Ich werde ihn zur Wüstenei machen. Er soll nicht beschnitten und nicht behackt werden, in Dornen und Disteln soll er aufgehen. Und ich will den Wolken befehlen, dass sie keinen Regen auf ihn regnen lassen.
7. Denn der Weinberg des HERRN der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust. Und er wartete auf Rechtsspruch, und siehe da: Rechtsbruch; auf Gerechtigkeit, und siehe da: Geschrei über Schlechtigkeit."

Das bedeutet, dass Gott von seinem auserwählten Volk - seinem damaligen, irdischen Volk Israel - gute Frucht erwartete, aber schlechte bekam. Gott hatte alles getan, damit es so sein konnte, aber sie waren ungehorsam und untreu.

Wenn wir in Jesaja weiter lesen, folgen sechs Weherufe über das untreue Volk Gottes...

Jesus ist der wahre Weinstock oder Weinberg

Genau darauf nimmt nun Jesus Bezug, indem ER sagte, dass ER der wahre Weinstock sei - im Gegensatz zum Weinberg Israel!

Und ER sagt auch, dass sein Vater der Weingärtner sei...

Wir lesen nun was Jesus weiterhin sagt: Joh 15,2. "Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe
3. Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.
4. Bleibt in mir und ich in euch! Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir.
5. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.
6. Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
7. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen.
8. Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet."

Hier werden drei Bedingungen für ein fruchtbares Leben angesprochen:

  1. Reinigung
  2. In IHM bleiben
  3. Gehorsam

In ungebrochener Gemeinschaft

Joh 13,10. "Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle."

Das Bild, das diesem Beispiel zu Grunde liegt, zeigt einen Orientalen, der von den öffentlichen Bädern nach Hause zurückkommt. Seine Füße sind staubig geworden und brauchen Reinigung, aber nicht sein Leib.

Durch das Blut Christi sind wir gerecht gemacht und gereinigt von aller Schuld, aber wir müssen unsere täglichen Sünden vor dem Vater bekennen, damit wir in ungebrochener Gemeinschaft mit dem Vater und mit dem Sohn bleiben können. (1.Jo 1,1-10).

2 Kor 7,1. "Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollendend in der Furcht Gottes."

Hebr 9,14. "...wieviel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist ‹als Opfer› ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient!"

In Jesus Christus bleiben

Bleiben in Christus bedeutet einerseits, keine bewusste Sünde zu dulden, die nicht gerichtet und nicht bekannt wurde;

Kein Interesse zu haben, das Er nicht teilt, keinen Weg zu wählen, den Er nicht mitgehen kann.

Auf der anderen Seite bringt ein Gläubiger, der in Ihm bleibt, alle Lasten zu Ihm, und er empfängt alle Weisheit, alles Leben und alle Kraft aus Ihm.

Hier geht es um den Willen und das Bewusstsein, dass nichts in unserm Leben ist, das uns von Ihm trennt.

Gemeinschaft:1.Jo 1,3. "...was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus"

Seine Gebote halten

Joh 15,9. "Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!"

Aber wie können wir in seiner Liebe bleiben?

Joh 15,10. "Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.
11. Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch sei und eure Freude völlig werde.
12. Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe."

Gal 6,2. "Einer trage des anderen Lasten, und so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen."

Das Gesetz Christi oder das Gebot Christi können wir so zusammenfassen: Das neue Gebot Christi ist die göttliche Liebe, wie sie in dem neu gewordenen Herzen durch den Heiligen Geist gewirkt wird. Sie strömt in der Kraft des Heiligen Geistes ungezwungen und spontan aus dem Herzen und umfasst diejenigen, die Gott liebt. Das Gebot Christi wird daher genannt "das Gebot der Freiheit" (Jak 1,25; 2,12) im Gegensatz zu dem äußeren Gebot des Mose.

Das Gebot des Mose verlangt Liebe (3. Mose 19,18; 5. Mose 6,5; Lk 10,27);

Das Gebot Christi ist die Liebe (Röm 5,5; 1.Jo 4,7.19.20) und nimmt somit die Stelle des äußeren Gebotes ein und erfüllt es (Röm 13,10; Gal 5,14).

Es ist das Gebot, das in dem Neuen Bund "auf die Herzen geschrieben" ist. 

Amen!

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,
Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.

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