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Verstehst du deine Berufung?

Wort der Woche - KW 5 | 2017

Dazu wollen wir einmal sehen was der Apostel Paulus - geleitet und bewegt vom Geist Christi - dazu sagt:

Phil 3,7. „Aber was auch immer mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Verlust gehalten; 8. ja wirklich, ich halte auch alles für Verlust um der unübertrefflichen Größe der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, willen, um dessentwillen ich alles eingebüßt habe und es für Dreck halte, damit ich Christus gewinne…“

Woran orientierst Du Dich? An dem sich alle Welt orientiert? An den vergänglichen Werten dieser Welt? Sehen wir das, was Paulus hier sagt: „Alles was auch immer ihm Gewinn war, das erachtet er in Anbetracht Jesu Christi als „Dreck.“

Wenn wir auf Jesus Christus, den Sohn Gottes und unseren Herrn schauen, müssen wir uns zunächst eine Vorstellung von seiner Liebe machen. Bevor wir seine Liebe nur im Ansatz richtig einschätzen können, müssen wir versuchen, zu begreifen, wie unvorstellbar Seine Herrlichkeit war, die Er im Himmel zurückließ, um Fleisch anzunehmen und zu uns, in eine Welt voller Elend und Schande, zu kommen.

Jesus Christus ist selbst das Wort!

"Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens." Hebr 4,12

Wer kann Seine Herrlichkeit erfassen?

Wer könnte die Herrlichkeit unseres Herrn je mit den uns zur Verfügung stehenden irdischen Maßstäben erfassen, die er besaß, als er in der Herrlichkeit Gottes als wahrer und ewiger Gott war, bevor der Mensch wurde?

Durch Ihn - unseren Herrn Jesus Christus - wurde der gesamte Kosmos erschaffen, alles, was im Himmel und auf Erden und unter der Erde ist, und Er ist es, der durch sein mächtiges Wort alles zusammenhält, der mit seinem starken Arm alles trägt, auf dessen Schultern die ganze Erde ruht, den die heiligen Engel Tag und Nacht ohne Unterlass anbeten und preisen; dem jeder Lobgesang des Universums gilt und gelten muss; der souverän über alle seine Geschöpfe regiert; der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit.

Er selbst ist dieses Wort, das das ganze Universum zusammen hält. Wer kann diese Größe und Herrlichkeit umfassend begreifen? Und doch müssen wir versuchen, das alles irgendwie - wenigstens im Ansatz - zu erfassen, bevor wir verstehen, welch unermesslich große Liebe es war, dies alles zurückzulassen und zu uns auf diese Erde zu kommen, um unsere verlorenen Seelen zu erretten.

Verstehen wir die Liebe Christi zu uns?

Verstehen wir wirklich, wie unvorstellbar herausfordernd und groß seine Erniedrigung aus Liebe zu uns war, indem er Mensch wurde? Wir wissen, dass Er sich selbst erniedrigte bis zum Kreuz, um für uns zu sterben.

Phil 2,7. „Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, 8. erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.

Der allmächtige Gott kam in diese Welt, um zu bluten, um zu leiden und um zu sterben - Er, der Sohn des lebendigen Gottes! Aber die Art und Weise, wie Er litt, als er starb - voller Schmach, Schande, und völlig verlassen, getrennt von seinem Gott und Vater, dieser große Schritt ist in seinem ganzen Ausmaß durch unseren menschlichen Verstand nicht zu begreifen.

Aber eines dürfen wir begreifen: diese Dimension zeigt uns, wie unendlich groß der Unterschied zwischen Himmel und Hölle, zwischen Gnade und Gericht, zwischen ewigem Leben und ewiger Verdammnis ist. Und nicht zuletzt zeigt uns diese Dimension auch, wie unendlich groß die Liebe Jesu Christi ist.

Lieber Leser, wie steht es da mit Dir und mit uns? Wie groß ist unsere Liebe zu ihm? Wie weit geht unsere Liebe, ja unser Glaube? Glauben wir wirklich das, was wir hören, lesen und auch sagen? Leben wir in dieser Welt als Himmelsbürger oder machen wir uns nach wie vor dieser Welt gleich und gieren nach den gleichen weltlichen Dingen?

Sind die Maßstäbe dieser Welt unsere Maßstäbe? Und glauben wir, Gott wäre in erster Linie dazu da, uns ein möglichst schönes und bequemes Leben zu ermöglichen, das natürlich - gemessen an den Wertigkeiten dieser Welt - komfortabler und besser sein muss als das, was unser gottloses Umfeld erlebt?

Dazu wollen wir weiter lesen, was der Apostel Paulus dazu sagt:

Phil 3,12. „Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet bin; ich jage ‹ihm› aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin. 13. Brüder, ich denke von mir selbst nicht, ‹es› ergriffen zu haben; eines aber ‹tue ich›: Ich vergesse, was dahinten, strecke mich aber aus nach dem, was vorn ist; 14. und jage auf das Ziel zu, hin zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christus Jesus.“

Diese Schriftstelle kennen wir sicher alle und sie hat viele praktische Lektionen für uns parat, insbesondere folgende drei Lektionen wollen wir uns noch kurz anschauen:

Von Christus ergriffen zu sein heißt, Christus nachzujagen

Paulus erklärt hier, dass Jesus Christus von ihm Besitz ergriffen hat, ja, Christus hat Paulus zu seinem Eigentum gemacht und ihn für sich und seine Ziele in Anspruch genommen. Wir lesen in Galater 2,20 wo der Apostel sagt „… Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir…“  

Paulus versteht, dass Christus ihn durch sein Blut für Gott erkauft hat und dass er sich nicht mehr selbst, sondern Gott gehört. Paulus weiß: ich gehöre Jesus Christus, er hat mich erlöst, ich bin ganz sein! Dieser Paulus war vollkommen von Christus ergriffen.

Die Frage ist, hast Du das auch erlebt? Bist Du auch von Christus ergriffen? Hat seine Liebe Dich gepackt? Ist das für Dich herzergreifend?

Leben für Leben! Da Jesus Christus sein Leben für Dich gegeben hat, bist Du ihm schuldig, Dein Leben für ihn zu geben! Wir beten, dass Du diese Botschaft wirklich in Deinem Herzen erfasst, um von seiner Liebe ganz und gar ergriffen zu sein und nun für ihn zu leben. Ein Leben, das auf einem weit höheren Level stattfindet, als diese Welt und unsere alte Natur je begreifen werden. Es ist nicht an den Maßstäben dieser Welt zu messen!

Von Christus ergriffen zu sein heißt, seiner Herrlichkeit nachzujagen

Aber warum sehnt sich Paulus so sehr nach Christus? Warum ist Christus für ihn das höchste und größte Ziel? In erster Linie deshalb, weil Paulus seine eigene Unvollkommenheit kennt und deshalb der Vollkommenheit Christi mit ganzer Kraft nachjagt. Paulus erkennt und bekennt auch, dass er noch lange nicht am Ziel angekommen ist und die Vollkommenheit längst noch nicht erreicht hat.

Vor etwa 30 Jahren ist ihm der auferstandene Christus begegnet und hat ihn ergriffen; und seit 30 Jahren befindet sich Paulus im Wettlauf auf Christus hin - im Wettlauf der Heiligung. Mit dem Ziel, Christus immer ähnlicher zu werden, zu Christi Vollkommenheit zu gelangen. Wozu? Um in Ewigkeit mit Ihm in Herrlichkeit zu leben und mit ihm zu regieren.

Von Christus ergriffen zu sein heißt, das zu vergessen, was hinter uns liegt

Dazu sagte Paulus: „eines aber ‹tue ich›: Ich vergesse, was dahinten, strecke mich aber aus nach dem, was vorn ist;“  

Was auch immer Du und wir in der Vergangenheit erlebt haben, sei es positiv oder negativ, im Blick auf Christus und die Herrlichkeit in ihm, ist alles das zweitrangig und darf uns nicht aufhalten, immer weiter auf das Ziel der Berufung Gottes in Christus Jesus, hin zu streben.

All Deine Erfolge, aber auch all Dein Versagen der Vergangenheit darfst Du getrost hinter Dir lassen. Es darf Dich nicht darin lähmen, Jesus Christus heute mit ganzem Herzen nachzufolgen. Keine Sünde und kein Versagen in der Vergangenheit kann Dich daran hindern, Jesus Christus mit ganzer Kraft nachzufolgen und Deinen Wettlauf zu vollenden. Welchen Wettlauf? Den Wettlauf Deiner Heiligung! Ihm, der uns so sehr liebt, dass er für uns alles aufgegeben hat, von ganzem Herzen, mit all unserer Kraft nachzueifern, um Ihm immer ähnlicher zu werden.

Christi Herrlichkeit vor Augen

Die Herrlichkeit Gottes in Christus Jesus zu erkennen gehört zu den größten Privilegien eines Christen durch die der Gläubige einen ersten Vorgeschmack auf die himmlische Herrlichkeit bekommt, die Gott für uns bereit hält. Denn das ewige Leben besteht darin, dass man Gott, den Vater und Jesus Christus, den Er gesandt hat, erkennt.

Wenn wir unser Augenmerk daher immer wieder auf Christus und seine Herrlichkeit richten, wird Er unser Denken erfüllen und dann wird unsere Begeisterung an ihm und unsere Liebe zu ihm ganz sicher immer mehr zunehmen. Und das ist die Voraussetzung, um Ihm immer ähnlicher zu werden.

1 Joh 3,2. „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist 3. Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist.“

Was für eine Liebe, was für eine Gnade?

Halleluja und Amen!

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,
Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.

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